Chemie-Tarifrunde 2015 #chemie2015
Die Chemie-Tarifrunde 2015 geht kommende Woche mit der zweiten Verhandlung auf Bundesebene weiter. Der Bundesarbeitgeberverband Chemie hat dazu fünf Fakten zusammengestellt.
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Heute um 13 Uhr wird in Kassel weiterverhandelt: Die Chemie-Tarifrunde 2015 wird fortgesetzt. Die Bundestarifkommissionen von Chemie-Arbeitgebern und IG BCE verhandeln nach den vertagten regionalen Runden über die zukünftigen Entgelte in der Branche.
Wie entwickelt sich die Wirtschaft? Darum geht es bei der Tarifrunde. Die Chemie-Gewerkschaft fordert 4,8 Prozent mehr Geld. Das sei „meilenweit entfernt von dem, was Produktivität und Inflation zulassen“, so die Arbeitgeber.
Eine Stunde Arbeit kostet die Chemie-Unternehmen in Westdeutschland im Schnitt 53,16 Euro. Ein Spitzenwert, der in den letzten Jahren kräftig angezogen hat. Woran das liegt, zeigt ein Blick auf die Branchen-Statistik.
Der Vorsitzende der Tarifkommission des agvChemie, Dieter Freitag, erklärt dem SWR die Position der Arbeitgeber (Foto: ChemieBW)
Die Tarifverhandlungen zwischen den baden-württembergischen Chemie-Arbeitgebern und der Gewerkschaft wurden ergebnislos vertagt. In mehr als dreistündigen Diskussionen am Donnerstag in Karlsruhe machte der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg deutlich, dass es nach den hohen Abschlüssen in den Vorjahren so nicht weitergehen könne.
Die baden-württembergischen Tarifverhandlungen beginnen am Donnerstag in Karlsruhe. Chemie-Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer dazu heute: die Verhandlungen müssen einen Beitrag zur Standortsicherung der überwiegend mittelständischen Chemie-, Pharma- und Lackunternehmen in Baden-Württemberg leisten: „Schwerwiegend ist, dass die Lohnstückkosten in der chemischen Industrie in den vergangenen vier Jahren um 20 Prozent gestiegen sind. Derzeit stagniert die Produktivität. Da sind starke Entgelterhöhungen einfach nicht drin.“
Will ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein, braucht es innovative und wettbewerbsfähige Produkte. Das wissen auch die Chemie-Unternehmen und investieren deshalb mehr Geld und Zeit in Weiterbildung als der Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes.
Die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie investieren deutlich mehr Geld und Zeit in Weiterbildung als der Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) im Auftrag des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC).
Die Forderung ist "vollkommen unrealistisch": die Chemie-Arbeitgeber in Baden-Württemberg fordern in der Tarifrunde 2015 (Twitter-Hashtag #chemie2015) eine an Produktivität und Inflation ausgerichtete Entgelterhöhung.
In der Tarifrunde fordert die Gewerkschaft IG BCE mehr Geld und weniger Arbeitszeit für Ältere. „Dafür haben wir keinen Spielraum“, kontert Dieter Freitag von den Chemie-Arbeitgebern in Baden-Württemberg.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - die fünf Wirtschaftsweisen - haben in ihrem jüngsten Bericht die Entwicklung im zu Ende gehenden Jahr als unbefriedigend bezeichnet. 2015 werde die Wirtschaft nur schwach wachsen.