Presse | Schule

Chemie-Fonds fördert Projekte am Institut für angewandte Chemie an der Hochschule Reutlingen

17.04.2019

Reutlingen, 16. April 2019. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation sind wesentliche Kennzeichen von modernen Forschungs- und Entwicklungs-Projekten. Um das fachübergreifende Arbeiten an der Hochschulde Reutlingen (Reutlingen University) auszubauen und die Entwicklung optischer Systeme mittels neuester Software für die Studierenden zu ermöglichen, fördert der Fonds der Chemischen Industrie zwei Projekte am Institut für angewandte Chemie mit insgesamt 39.694 Euro. Dabei gehen 15.360 Euro an den Ausbau eines "Interdisziplinären Projektlehrlabors BioMed" im Studiengang Biomedizinische Wissenschaften (BWB) und 24.334 Euro für die Erweiterung der Themenschwerpunkte „Prozessanalytik und komplexe Datenanalyse“ in den Fachbereichen Photonik und Prozessanalytik.
 

Einen symbolischen Scheck übergab Charlotte Knappertsbusch, bei den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg zuständig für Personalmarketing und Employer Branding, an die Professoren Dr. Karsten Rebner und Dr. Ralf Kemkemer vom Institut für Angewandte Chemie. „Wir unterstützen mit Überzeugung die Hochschulausbildung: Das stärkt die Wissenschaft und den Nachwuchs. Unser Ziel ist vor allem, dass die Studenten ihre Ausbildung auf der Höhe der Zeit absolvieren. Von deren Erfolgen profitiert schließlich auch der Chemie-Standort Baden-Württemberg“, so Knappertsbusch bei der Übergabe. Für die Chemie-Verbände sei die moderne Ausstattung der Universitäten eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Forschung und Lehre.
 

Weiße Spinatblätter und 3D-Druck

Mehr fachübergreifendes Arbeiten – das ist das Ziel des vom FCI geförderten Projekts „Interdisziplinäres Lehrlabor BioMed“. Studierenden der Fakultäten für Angewandte Chemie und Informatik soll damit eine Plattform gegeben werden, um gemeinsam an Mikro-Forschungsprojekten zu arbeiten und voneinander zu lernen. Durch die Unterstützung des Chemiefonds sollen sie zukünftig die Möglichkeit haben, intensiver in den Themen "Labor-Robotic" und “Additive 3D Fertigungsverfahren" zu arbeiten. Die aktuellen Ergebnisse des praktischen Arbeitens im Labor geben bereits ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten des interdisziplinären Austauschs: Studierende erarbeiteten im Labor den 3D-Druck eines Diagnostik-Chips sowie die Aufbereitung und Nutzung von zellfrei-gemachten Spinatblättern für das Züchten von Blutgefäßen.

Für den Fachbereich Photonik und Prozessanalytik wird modernste Software angeschafft. Im Master-Studium mit den Schwerpunkten „Prozessanalytik und komplexe Datenanalyse“ werden so in chemischen und biopharmazeutischen Verfahren Zusammenhänge zwischen Prozessgrößen und Produkteigenschaften identifiziert und modelliert werden. Die Studierenden können dabei jetzt unterschiedliche Methoden des maschinellen Lernens zur Simulation einsetzen.

Mit ebenfalls geförderten Softwaresystemen können die Studierenden außerdem die Entwicklung optischer Systeme erlernen - von der ersten Konzeptphase über die Berechnung und Konstruktion bis hin zu Toleranzanalysen und die Vorbereitung für die Fertigung kann hier alles simuliert und berechnet werden.
 

Zum Fonds der Chemischen Industrie

Als Förderwerk des VCI unterstützt der Fonds der Chemischen Industrie seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds über die Stiftung Stipendien-Fonds zahlreiche Stipendien und fördert gezielt die akademische Chemieforschung in Deutschland.

Im Jahr 2001 hat er die „Schulpartnerschaft Chemie“ gestartet, die aus einem ganzen Bündel von Fördermöglichkeiten besteht. Damit will die chemische Industrie Lehrkräften und Schulen zur Seite stehen und helfen, den Schulunterricht spannend und lebensnah zu gestalten.

Der Fonds der Chemischen Industrie stellt Hochschulen und Forschungseinrichtungen finanzielle Mittel für Forschung, Lehre und Tagungen zur Verfügung. Außerdem fördert der Fonds Kooperationsprojekte zwischen Hochschulen und Schulen, wie zum Beispiel die Chemiedidaktik und das Mentoring. Außerdem können Habilitanden und Juniorprofessoren in der Chemie und in chemienahen Disziplinen Sachkostenzuschüsse in Höhe von maximal 10.000 Euro beantragen (http://fonds.vci.de).