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25 Jahre Dialog Schule – Chemie: Der Lehrerkongress der chemischen Industrie in Baden-Württemberg ist eine erfolgreiche Plattform für den Erfahrungsaustausch
Welche Unterstützung gibt es für den naturwissenschaftlichen Unterricht? Was sind die Voraussetzungen zur Teilnahme an Schüler-Wettbewerben wie Chemie im Alltag, NANU?! oder Jugend forscht? Antworten finden Pädagogen auf den Lehrerkongressen der chemischen Industrie in Baden-Württemberg. Seit 1996 ist diese Herbst-Veranstaltung für Lehrer ab der Sekundarstufe eine wichtige Adresse für Informationsaustausch und Netzwerkarbeit. Mehr als 7.000 Teilnehmer auf 23 Kongressen haben das Angebot bisher genutzt.
„Unser Ziel war von Anfang an, Einblicke in die Industrie zu geben, Diskussionen zwischen Unternehmen und Schulen anzuregen und Informationen zu Ausbildung und Studium bereit zu stellen. Später kam die Unterstützung für den experimentellen Unterricht hinzu“, erklärt Dr. Tobias Pacher, der bei den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg den Dialog Schule-Chemie leitet. Das anhaltende Interesse der Lehrer an der Veranstaltung zeige, dass Pädagogen Bedarf an Themen aus der Wirtschaft haben, fasst Pacher zusammen.
Konzept wurde stetig weiter entwickelt
Heute bietet der Kongress den Besuchern Infoforen und Workshops, Vorträge zur Experimentalchemie und den „Markt der Möglichkeiten“. Dort beteiligen sich zahlreiche Kooperationspartner wie Unternehmen, Schulen und Hochschulen. Auch regionale und überregionale Projekte, Vereine, Verbände und sonstige Institutionen offerieren ihr Wissen und die Möglichkeit zum Informationsaustausch. Im Laufe der Zeit hat sich das Konzept der Veranstaltung stetig weiter entwickelt. „Wir sind immer auf aktuelle Entwicklungen eingegangen, haben Änderungen in Bildungsplänen berücksichtigt sowie Rückmeldungen der Besucher aufgegriffen“, meint Tobias Pacher, der die Veranstaltung seit 2007 organisiert.
Der intensive Kontakt zu den Lehrern kommt letztendlich den Schülern zu Gute. Die können Naturwissenschaften intensiver erleben und wirtschaftliche Zusammenhänge leichter erkennen. So steht beim Kongress 2016 das Thema „Energie effizient nutzen“ auf dem Programm. Für den integrativen Bereich im Bildungsplan des neuen Fächerverbunds „Biologie, Naturphänomene und Technik“ (BNT) werden in einem Infoforum Methoden präsentiert, um Schülerinnen den Begriff „Energie“ anschaulich vorzustellen. Die Experimente können Schüler mit einfachen Materialien im Unterricht anschließend selbst durchführen.
Seit 2015 sind auch Grundschullehrer mit im Boot
Mit dem landesweit ersten Kongress „Experimentieren in der Grundschule“ führen die Chemie-Verbände ihr Engagement erfolgreich weiter. Im Mai 2015 konnten sich 150 Grundschullehrerinnen und -lehrer in Freiburg vor allem in Experimentalpraktiken für den Unterricht fortbilden. „Der Weiterbildungsbedarf gerade an Grundschulen ist enorm. Denn der neue Bildungsplan 2016 fordert von den Grundschulpädagogen explizit, Versuche im Unterricht zu integrieren“, so Pacher. Gerade die Orientierung an den Bedürfnissen der Lehrer sei für den Erfolg der Veranstaltungen verantwortlich. „Deshalb haben sich die Kongresse etabliert und sich bis heute bei der Lehrerschaft zu einer bekannten und geschätzten Veranstaltung entwickelt“, stellt Tobias Pacher fest.