Chemiefonds fördert die Hochschule Mannheim: 24.970 Euro für eine Dynamische-Differenzkalometrie-Anlage
Baden-Baden/Mannheim Wie lässt sich die Reinheit von Bienenwachs überprüfen? Welche Materialien eignen sich zur Herstellung von Gefäßen für Kältetransporte? Diese Fragen können Studenten an der Hochschule Mannheim künftig mittels modernster Technik beantworten. Die Fakultät für Verfahrens- und Chemietechnik erhält vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI) einen Zuschuss von 24.970 Euro. Die Förderung ermöglicht der Hochschule die Neubeschaffung eines Messgeräts, einer Dynamischen-Differenzkalometrie-Anlage, mit der die Latentwärme-Energiespeicherung von Stoffen erforscht werden kann. Die Anlage wird von den Studierenden für ihre Praktika und Projektarbeiten genutzt. Die Summe übergab Dr. Tobias Pacher, bei Chemie.BW zuständig für den „Dialog Schule – Chemie“, an Professor Wolfgang Schubert, dem Leiter des Instituts für Physikalische Chemie und Radiochemie an der Hochschule Mannheim, per Videokonferenz.
„Wir unterstützen mit Überzeugung die Hochschulausbildung: Das stärkt die Wissenschaft und den Nachwuchs. Unser Ziel ist vor allem, dass die Studenten ihre Ausbildung auf der Höhe der Zeit absolvieren. Von deren Erfolgen profitiert schließlich auch der Chemie-Standort Baden-Württemberg“, so Pacher bei der Übergabe. Für die Chemie-Verbände sei die aktuelle Ausstattung der Universitäten eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Forschung und Lehre. Professor Schubert erläuterte bei der Übergabe die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Geräts und die Vorteile, die Studierende von einer praxisbezogenen Ausbildung im Labor erhielten. Die Studenten hätten große Vorteile davon, so ein Messverfahren im Rahmen ihrer Arbeiten selbst einsetzen zu können. Absolventen der Hochschule Mannheim im Fachbereich Verfahrenstechnik seien deshalb bei der Industrie sehr gefragt, so der Professor.
Thermisches Verhalten erforschen
Die Dynamische Differenzkalorimetrie (DSC) ist ein Messverfahren zur Untersuchung des thermischen Verhaltens von Materialien. Es werden Differenzen von Wärmeströmen zu einer Probe und einer Referenzprobe während eines kontrollierten Temperaturprogrammes gemessen. Aus diesen Daten können Informationen über Phasenumwandlungen wie Schmelzen oder Fest-fest-Umwandlungen in Kristallen gewonnen werden.
Zum Fonds der Chemischen Industrie
Als Förderwerk des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt der FCI seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds zahlreiche Stipendien und fördert die akademische Chemieforschung in Deutschland.
Im Jahr 2001 hat der FCI die „Schulpartnerschaft Chemie“ gestartet, die aus einem ganzen Bündel von Fördermöglichkeiten besteht. Damit will die chemische Industrie Lehrkräften und Schulen zur Seite stehen und helfen, den Schulunterricht spannend und lebensnah zu gestalten.
In das Schulförderprogramm sind seit dem Beginn im Jahr 2001 insgesamt mehr als 30 Millionen Euro zur Förderung eines spannenden, modernen Chemieunterrichts geflossen. Rund 14 Millionen Euro gingen an mehr als fünftausend Schulen.
Darüber hinaus stellt der FCI Unterrichtsmaterialien zu aktuellen Themen und Experimentiersets zur Verfügung. Außerdem vergibt der Fonds Preise und Auszeichnungen an Wissenschaftler, Lehrer, Lehrbuchautoren und Schüler.