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Industriestrompreis: Für den Chemie-Mittelstand muss das Konzept angepasst werden - dann profitieren alle

Für den Industrie- und Chemie-Standort Baden-Württemberg und wettbewerbsfähige Energiekosten

30.05.2023

Der Industriestrompreis ist für den Standort Deutschland und für unsere Industriebranche ein wichtiger Schritt: Produktion, industrielle Wertschöpfung und Investitionen in Deutschland können nur mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen erhalten werden. Davon hängen nicht nur tausende Arbeitsplätze, sondern auch die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft ab. Die Politik muss nun dafür sorgen, dass der Industriestrompreis schnell und unbürokratisch auf den Weg gebracht wird.

Der Industriestrompreis darf aber keine Dauerlösung sein, wie VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Große Entrup betont. „Wir stehen einhundert Prozent zur Marktwirtschaft und sind keine Freunde von Subventionen. Aber in dieser Ausnahmesituation sehen wir keine andere Lösung.“ Es ist deutlich früher als geplant notwendig, in die Transformation einzusteigen. 

Dabei ist es entscheidend, den Mittelstand dabei nicht zu vergessen. Hier muss die Politik noch nachbessern. „Viele unserer mittelständischen Unternehmen werden in der jetzigen Form des Industriestrompreises nicht berücksichtigt. Sie haben aber genau wie die großen Unternehmen mit den hohen Energiepreisen und Standortproblemen zu kämpfen. Das Rückgrat des Standorts Baden-Württemberg sind die starken mittelständischen Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie. Auch sie brauchen Unterstützung!“, fordert Prof. Dr. Winfried Golla, Hauptgeschäftsführer des VCI Baden-Württemberg.

Also: Schnell, passgenau und begrenzt. So kann ein Industriestrompreis helfen, dass die notwendige Transformation nicht zu Lasten einer der energieeffizientesten Chemie-Industrien weltweit geht. Sondern sie mitnimmt. Damit erhalten wir Wertschöpfung in Deutschland und Europa - ohne deren globalen Beitrag zum Strukturwandel zu gefährden.

In der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Baden-Württemberg arbeiten derzeit knapp 111.000 Menschen in 475 Unternehmen. Mehr als 420 Betriebe davon gehören mit weniger als 500 Beschäftigten zum Mittelstand.