BPI

Kinderarzneimittel: Pharmaverband fordert nachhaltige Maßnahmen zur Versorgungssicherheit 

Vorschläge des Gesundheitsministeriums nicht ausreichend, so der BPI

21.09.2023

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach präsentierten Vorschläge zur Sicherstellung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln reichen nicht - das hat der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisiert. Es fehlen nachhaltige Lösungen: Denn nur die Produktion auch von Wirkstoffen in Deutschland helfe auf Dauer. Und dazu fehlen Maßnahmen, warnt der Verband.

Im vergangenen Winter war der Mangel allgegenwärtig: Husten- und Fiebermedikamente für Kinder waren knapp. Eltern mussten oft lange Wege auf sich nehmen, um Arzneimittel für ihre Kinder zu organisieren. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat nun nach einem Spitzengespräch mit Vertretern aus Ärzte- und Apothekerschaft sowie Pharmaunternehmen Vorschläge gegen mögliche Lieferengpässe im kommenden Winter vorgestellt.  

Laut BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen sind die Schritte jedoch nur kurzfristig ausgelegt. Die Versorgungssituation könne damit auf lange Sicht nicht verbessert werden. "Nach wie vor fehlen umfassende und strukturell tiefgreifende Maßnahmen. Es braucht dringend neue Preisstrukturen, mit denen in Europa produzierende Unternehmen Kosten kompensieren können, ohne dass sie parallel mit Nachteilen im internationalen Wettbewerb rechnen müssen. Bei allen Arzneimitteln der Grundversorgung muss der Preisdruck endlich fallen, insbesondere bei den versorgungskritischen", warnt Joachimsen. Oberstes Ziel müsse es sein, die weitere Abwanderung von Unternehmen zu verhindern und den Pharmastandort in Deutschland und Europa zu fördern, dafür müssten grundlegende Probleme gelöst werden.

Das gesamte Statement: https://www.bpi.de/newsroom/news-details/kinderarzneimittel-nachhaltige-loesungen-muessen-her