Wirtschaftsdaten | Tarifpolitik

Erhebung zur Chemie-Beschäftigung: Mehr qualifizierte Arbeitsplätze

02.10.2014

In der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie hält der Trend zu Arbeitsplätzen, die eine höhere Qualifikation erfordern, weiterhin an. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten liegt bei über einem Viertel. Ein weiteres Merkmal zur Beschäftigung in der Chemie-Branche ist die weit verbreitete Schichtarbeit. Dies sind zentrale Ergebnisse einer Analyse zur Beschäftigungsstruktur in der Chemie, die der <link http: www.bavc.de>Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) veröffentlicht hat.

Anhaltender Qualifizierungstrend

Seit der Einführung des Bundesentgelttarifvertrages (BETV) im Jahr 1988 ist ein kontinuierlicher Trend zu einer höheren Qualifikation der Chemie-Beschäftigten und zu anspruchsvolleren Tätigkeiten zu verzeichnen. So hat die Bedeutung der Arbeitsplätze in den unteren Entgeltgruppen E1 bis E5 über die Jahre stetig abgenommen. Der Anteil der typischen Facharbeitergruppen und vergleichbaren Angestellten (E6 bis E8) und auch das Segment der gehobenen Tätigkeitsgruppen (E9 bis E13) ist hingegen angewachsen. So hat sich diese Entgeltgruppe beispielsweise seit dem Jahr 1988, in der auch Angestellte mit Fachhochschul- und Universitätsabschlüssen eingruppiert werden, maßgeblich erweitert: von 31 Prozent auf 39,6 Prozent.

Überdurchschnittliche Vergütung

Als international agierende Hightech-Industrie setzt die Chemie-Branche auf qualifiziertes Fachpersonal mit einer besonderen Betonung naturwissenschaftlich-technischer Kompetenzen. Das hohe Anforderungs- und Qualifikationsniveau der Mitarbeiter spiegelt sich auch in deren Vergütung wider. Mit einem durchschnittlichen Entgelt von 55.401 Euro je Beschäftigten im Jahr 2013 übertrifft die Chemie das Vergütungsniveau des Verarbeitenden Gewerbes (44.564 Euro) um fast 25 Prozent.

Frauen und Männer in der Chemie

Im Jahr 2013 waren von den Tarifbeschäftigten der chemischen Industrie 72 Prozent männlich und 28 Prozent weiblich. Der Anteil der jungen Frauen bei den Auszubildenden lag mit 30,1 Prozent etwas höher. Bei den männlichen Mitarbeitern dominiert der Entgeltbereich E6 bis E8 in den meist produktionsnahen Tätigkeiten. Der Schwerpunkt bei Frauen liegt in den Entgeltgruppen E9 bis E11 und damit im Segment der mittleren und gehobenen Aufgabenbereiche.

Schichtarbeit weit verbreitet

Im Rahmen der BAVC-Statistik wurden auch Strukturdaten zu den Arbeitszeitmodellen und Beschäftigungsformen erhoben. Von den Tarifbeschäftigten des Jahres 2013 befanden sich 84,9 Prozent in Vollzeitbeschäftigung und 10,9 Prozent in Teilzeit. Weitere 4,2 Prozent befanden sich in der aktiven oder passiven Phase der Altersteilzeit. Kennzeichnend für die Produktions- und Arbeitsanforderungen in der chemischen Industrie ist der Einsatz von Schichtarbeit – mit einem Anteil von gut 30 Prozent. Zuletzt arbeiteten 69,4 Prozent der Beschäftigten in Tagschicht, 24,4 Prozent in vollkontinuierlicher und 6,2 Prozent in teilkontinuierlicher Schichtarbeit.

Ausführliche Informationen unter: <link http: www.bavc.de bavc web web.nsf id li_ib_08_2014_st4.html>www.bavc.de