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Wirtschaftspressekonferenz 2004Lack- und FarbenindustrieKonjunkturerwartungen für 2004 gedämpft / Unternehmen stark von Fahrzeug- und Bauindustrie abhängig

01.04.2004

Stuttgart, 1. April 2004. Das Jahr 2004 wird für die baden-württembergische Lackindustrie nach Einschätzung der Unternehmen nur wenig besser als 2003. Nach einer Umfrage der Chemie-Verbände Baden-Württemberg erwartet nur jedes fünfte Farben- und Lack-Unternehmen eine konjunkturelle Besserung. Klaus Hütig, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg, machte bei der Vorstellung der Konjunkturumfrage deutlich, dass die Unternehmen besonders abhängig sind von der Entwicklung des Fahrzeugbaus und der Bauindustrie.

2003 stieg der Umsatz der Branche in Baden-Württemberg um 1,3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Beim Auslandsumsatz konnte die Branche ein Plus von 2,7 Prozent verbuchen.

 

Decopaint-Richtlinie

Probleme sieht die Branche besonders in der stark zunehmenden Regulierung ihrer Tätigkeit durch die Europäische Union. Im Vordergrund steht dabei die sogenannte Decopaint-Richtlinie, die den Lösemittelgehalt in Bautenfarben und Lacken regelt. Die Lackindustrie hat dabei von Anfang an eine proaktive Position eingenommen und die Entstehung der Richtlinie begleitet. Dabei sind eine ganze Reihe sachorientierter Einwände der Industrie berücksichtigt worden. Probleme wird aber die restriktive Kennzeichnungspflicht verursachen. Hier kommen auf die Unternehmen Kosten zu, ohne dass der Verbraucher zusätzlich relevante Informationen bekommt. Außerdem unterliegen Autoreparaturbetriebe nun zwei unterschiedlichen EU-Richtlinien. Die Industrie fordert hier pragmatische Umsetzungsregelungen auf Bundes- und Länderebene.

 

Chemikalienpolitik

Die Unternehmen der Farben- und Lackindustrie sind in besonderem Maße betroffen von der geplanten Neuregelung der EU-Chemikalienpolitik nach dem "REACH"-Konzept. Als innovativer, aber nicht wirklich "chemischer" Mischbetrieb muss ein Lackhersteller zahlreiche, kostentreibende Dokumentationspflichten erfüllen. Die Branche fordert deshalb vom Verordnungsgeber in Brüssel insbesondere ein Reduzierung dieser umfangreichen bürokratischen Dokumentationspflichten.

 

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