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Chemie-Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg vertagt
Karlsruhe, 1. Juni 2005. Die erste Verhandlung der diesjährigen Tarifrunde für die baden-württembergische Chemieindustrie wurde ohne Ergebnis vertagt. Mark Hagmann, Verhandlungsführer der Chemie-Arbeitgeber, forderte bei den Arbeitskosten eine moderate, von allen Unternehmen verkraftbare Entwicklung.
"Ein nachhaltiger Aufschwung ist weit und breit nicht in Sicht", stellte Hagmann gegenüber der Gewerkschaft fest. Gerade in der mittelständischen Chemie-Branche sei die wirtschaftliche Entwicklung schwach und von Unsicherheiten geprägt. Dies gelte insbesondere für die Unternehmen in Baden-Württemberg. Hier gingen die Umsätze bereits im vierten Jahr nacheinander zurück.
Die Arbeitgeber verwiesen in der Verhandlung außerdem auf die gespaltene Chemie-Konjunktur: Das Auslands- und Inlandsgeschäft drifte immer mehr auseinander. Kleine und mittelständische Unternehmen hätten mit existentiellen Kostenproblemen zu kämpfen. Nur mit einer tarifpolitischen Stabilitätsrunde könne die Chemische Industrie deshalb Standort und Beschäftigung sichern.
Die Verhandlungen für die Chemische Industrie werden am 7. Juni in Hannover auf Bundesebene fortgesetzt.
Die Chemie-Tarife in Baden-Württemberg gelten für 267 Unternehmen mit 78.000 Beschäftigten.