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Pharmastandort Deutschland und Baden-Württemberg: Jetzt handeln, damit Innovationen in naher Zukunft möglich sind

Studie des vfa zeigt: Bis 2030 drohen klinische Studien in Deutschland massiv zurückzugehen

09.08.2023

Die aktuelle Studie „Pharma-Innovationsstandort Deutschland“ vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) und Kearney zeigt: Es wird in Deutschland immer schwieriger Klinische Studien umzusetzen. Deutschland hinkt als Innovationsstandort für Pharmaunternehmen hinterher. Die Analyse zeigt, dass gebremste Studiendurchführung und mangelnder Zugang zu Forschungsdaten entscheidende Handicaps sind. 

Nach dieser Studie werden bis 2030 bis zu 40 Prozent weniger klinische Studien in Deutschland durchgeführt werden - wenn nicht schnell umgesteuert wird. Für die Pharma-Unternehmen bedeutet das ein Wettrennen mit der Zeit, die Patienten bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oft nicht mehr hat.

Das unterstreicht auch der BPI in Baden-Württemberg: “In Baden-Württemberg produzieren wir Medikamente und Therapien für die Welt. Aber Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) von Ende 2022 und das geplante EU Pharma-Paket belasten Deutschland und als Baden-Württemberg als Standort. Es ist an der Zeit, das Ruder herum zu reißen", sagt Carola Maute-Stephan, Geschäftsführerin des BPI Baden-Württemberg in Baden-Baden.

Dabei zeigt die Studie Auswege auf: 22 konkrete Maßnahmen zur Stärkung Deutschlands als Innovationsstandort können helfen. Das Beste daran: In Baden-Württemberg gibt es bereits ein funktionierendes Beispiel zum bundesweit geforderten Roundtable “Pharma-Innovationsstandort Deutschland”.  Das “Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg” des Landes Baden-Württemberg und der Pharmadialog des Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

"Die Stärkung des Innovationsstandorts kann gelingen, wenn Forschung wieder in konkurrierendem Tempo ablaufen kann, Unternehmen und Universitäten besseren Zugang zu pseudonymisierten medizinischen Versorgungsdaten erhalten und das Ökosystem für die Translation von Grundlagenforschung in Behandlungsmöglichkeiten für Patienten gestärkt wird", so Dr. Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung des vfa.

Dabei hlift der Blick auf andere Länder: So haben Frankreich und Spanien es geschafft, als Pharma-Innovationsstandorte die Bedingungen für klinische Forschung zu verbessern. Andere Länder wie Dänemark ermöglichen innovative Studienmodelle und motivieren so noch mehr Patienten zur Teilnahme.

Die Studie mit ihren klaren Empfehlungen für Politik, Gesundheitswesen und Industrie zeigt, wie Deutschland durch gemeinschaftliche Anstrengung die Trendumkehr schaffen kann. Diese käme nicht nur den Unternehmen, sondern auch unmittelbar den Patientinnen und Patienten in Deutschland zugute.