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Konjunktur - Die Chemie-Branche zeigt sich robust – doch die Arbeitgeber bremsen zu hohe Erwartungen an 2016

02.03.2016
Stuttgart. Das vergangene Jahr war für die meisten Chemie-Unternehmen im Land ein gutes Jahr. 2015 stiegen die Umsätze um 4,6 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro. Allein 12 Milliarden Euro entfielen dabei auf den Export – dem wichtigsten Standbein der Branche. Das ist ein Plus von 5 Prozent. Besonders die Arzneimittelhersteller wirtschaften gut: Der Umsatz der pharmazeutischen Industrie kletterte um 5,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Auch erfreulich: Die Zahl der Mitarbeiter nahm leicht zu – nach Angaben des Statistischen Landesamtes um 1,2 Prozent. Aktuell sind in den Mitgliedsunternehmen der Chemie-Verbände damit 107.000 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 3.500 junge Leute, die derzeit ihre Ausbildung machen.

„Für 2016 sehen wir einige deutliche Fragezeichen“

Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg, bremst jedoch zu hohe Erwartungen an die kommenden Monate: „Für 2016 sehen wir deutliche Fragezeichen.“ Das Jahr werde vor allem wegen der Exportlastigkeit der heimischen Industrie um einiges schwieriger. „Bei der Produktion rechnen wir noch mit einem mäßigen Zuwachs von etwa 1 Prozent. Der Umsatz aber wird stagnieren“, sagt Mayer. In der Entwicklung der Weltwirtschaft sehen die Arbeitgeber erhebliche Risiken: Insbesondere die Schwächen der Schwellenländer, eine mögliche Verschärfung der Situation in Ost-Europa und die Rezession in Russland würden mittelfristig wohl auch die Geschäfte der Unternehmen in Baden-Württemberg beeinträchtigen. Das könne sich wiederum auf die Zahl der Beschäftigten auswirken.