Eine Stunde Arbeit kostet die Chemie-Unternehmen in Westdeutschland im Schnitt 53,16 Euro. Ein Spitzenwert, der in den letzten Jahren kräftig angezogen hat. Woran das liegt, zeigt ein Blick auf die Branchen-Statistik.
So sehr sind die Entwicklungskosten für Medikamente gestiegen.
Eine Studie der amerikanischen Tufts University weist auf drastisch wachsende Entwicklungskosten für Arzneimittel hin.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - die fünf Wirtschaftsweisen - haben in ihrem jüngsten Bericht die Entwicklung im zu Ende gehenden Jahr als unbefriedigend bezeichnet. 2015 werde die Wirtschaft nur schwach wachsen.
Unter dem Twitter-Hashtag #chemie2015 können die News zur Tarifrunde verfolgt werden (https://twitter.com/search?q=%23chemie2015).
Mit ihrer im November beschlossenen Forderungsempfehlung weckt die IG BCE falsche Erwartungen an die Chemie-Tarifrunde 2015. Das schwache Wachstum einerseits und die demografische Entwicklung andererseits machen klar: Der Verhandlungsspielraum ist begrenzt. Die Arbeitgeber fordern wirtschaftliche Vernunft vom Verhandlungspartner.
Zum dritten Quartal 2014 bleibt die Chemie im Land hinter dem verarbeitenden Gewerbe zurück (Daten: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg).
Die Umsätze in der Chemie im Land sind von Januar bis September um 2 Prozent gestiegen. Gleichzeitig haben die Unternehmen 1,1 Prozent mehr Mitarbeiter. Damit ist die Branche schwächer gewachsen als die Gesamtindustrie im Land.
Die Entwicklung der Chemie nach den Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014.
Arbeit ist in der Chemie-Branche in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Auch 2013 sind die Chemie-Arbeitskosten je Stunde erneut spürbar gestiegen, wie aus aktuellen Berechnungen des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC) hervorgeht.
Entwicklung in der Besetzung der Entgeltgruppen in der Chemischen Industrie seit 1988.
In der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie hält der Trend zu Arbeitsplätzen, die eine höhere Qualifikation erfordern, weiterhin an. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten liegt bei über einem Viertel
Chemie-Verbände Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer blickt in die Zukunft der Branche: „Unsere Entwicklungschancen lassen sich nur mit einer Rückkehr zu produktivitätsorientierten Lohnpolitik realisieren“. (Foto: ChemieBW/Eppler - zur redaktionelle
Das erste Halbjahr 2014 ist für die Chemie-, Pharma- und Lackunternehmen in Baden-Württemberg positiv verlaufen: Die drittgrößte Industriebranche wuchs um 2,7 Prozent bei den Umsätzen (9,6 Mrd. Euro). Das zweite Halbjahr 2014 dürfte für die Branche schwieriger werden, so die Prognose.
Der Verband der Chemischen Industrie hat gemeinsam mit dem Prognos-Institut untersucht, wie sich die chemische Industrie in Deutschland bis zum Jahr 2030 entwickeln wird. Erwartet wird ein stetes Wachstum.