Lack | Wirtschaftsdaten

Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie in Stuttgart: Langer Atem bei der Zukunfts-Arbeit

15.05.2014

Stuttgart, 14. Mai 2014 – Für das Jahr 2014 können die Lack- und Druckfarbenhersteller mit Zuwächsen von fast drei Prozent bei der Produktion rechnen. Diese Prognose wagte der Präsident des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie, Klaus Meffert, bei der Jahrestagung des Verbandes in Stuttgart. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien gut, die Konjunkturindikatoren belegten weltweit positive Tendenzen, begründete Meffert seine optimistische Vorausschau. „Wenn nichts Dramatisches passiert, können wir davon ausgehen, dass im Jahr 2014 in nahezu allen Marktsegmenten mit einer deutlichen Besserung der Absatzlage zu rechnen ist“, sagte er.

Weniger optimistisch äußerte sich der VdL-Präsident über die Politik in Deutschland: Generell scheine die Einsicht dafür verloren zu gehen, „dass man Geld erst einmal verdienen muss, bevor es verteilt werden kann,“ sagte Meffert. Die Belastungen für den Mittelstand stiegen laufend an, kritisierte er, selbst wenn es manchmal „nur“ Informationspflichten seien. Gegen Transparenz und sachgerechte Information der Verbraucher an der richtigen Stelle könne man nichts einwenden. Aber viele Ideen der Behörden zur Offenlegung von Daten hätten mit Information im Sinne von Verbraucher-Aufklärung nichts mehr zu tun und seien schlichtweg unsinnig: Dazu gehörten die Vorschläge für ein Nanoregister oder die Forderungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nach einer kompletten Offenlegung aller Rezepturen. Die Begründung, dass nur so die Giftinformationszentralen Hilfestellung leisten könnten, überzeuge nicht, so Meffert. Schließlich gehe es nicht nur um Haushaltsprodukte, sondern „alle als gefährlich eingestuften Beschichtungsstoffe und Druckfarben sollen in Zukunft gemeldet werden.“ In den Meldungen seien zudem nicht nur die gefährlichen Bestandteile einer Farbe, einer Druckfarbe oder eines Lackes offenzulegen, sondern alle Bestandteile, auch die völlig harmlosen. „Gegen diese unsinnige behördliche Datensammelwut wird der VdL auch weiter energisch zu Felde ziehen!“ versprach Meffert.

Nachwahl zum Präsidium

Dr. Renate Bork-Brücken wurde von der Mitgliederversammlung des VdL in Stuttgart ins Präsidium gewählt. Bork-Brücken ist von Beruf Chemikerin, kam 1988 zur BASF Coatings und ist gegenwärtig verantwortlich für das Site Management und das Site Development in Münster. Im VdL war sie lange Jahre im Arbeitskreis Produktsicherheit aktiv. Die Nachwahl wurde notwendig, da Eva Müller im Sommer vergangenen Jahr aus dem Präsidium ausgeschieden war.

Überwiegend gute Stimmung in den VdL-Fachgruppen

Positiv und erfreulich entwickelte sich bereits das Baufarbengeschäft: In den ersten Monaten - dieses Jahr mit frühlingshaften Temperaturen schon im Februar - konnten die Hersteller starke Absatzsteigerungen realisieren, hieß es in der Branche. Für das Gesamtjahr wird mit einem Plus von mehr als drei Prozent gerechnet. Optimistisch sind auch die Hersteller von Holzlacken, dass im Jahr 2014 die Absätze um zwei Prozent zunehmen könnten. Ebenfalls zwei Prozent Steigerung werden für die Lacke des Autoseriengeschäftes im laufenden Jahr erwartet. Von der steigenden Ausrüstungsinvestition in Deutschland werden auch die Industrielacke profitieren. Für das Jahr 2014 rechnen die VdL-Experten mit Absatzzuwächsen von gut drei Prozent. Auch im Korrosionsschutzgeschäft könnten wegen wieder besserer Auftragslage im öffentlichen Bauwesen die Absätze im laufenden Jahr um drei Prozent zunehmen. Lediglich die Nachfrage nach Schiffsfarben wird wegen des immer noch geringen Neubaus an Schiffen erneut um drei Prozent zurückgehen. Und auch im Segment der Publikationsdruckfarben ist mit weiter fallenden Absätzen zu rechnen.