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Chemie-Konjunktur erstes Halbjahr 2011: Chemische Industrie in Baden-Württemberg wächst / Pharma im Inland weiter rückläufig / Robuste Entwicklung bis Jahresende erwartet

30.08.2011

Bitte beachten Sie: die absoluten Zahlen der Tabelle beziehen sich auf die Unternehmensabgrenzung des Statistischen Landesamtes. Die Gesamtzahl der Unternehmen sowie der Beschäftigten, die in den Chemie-Verbänden organisiert sind, liegen deutlich höher.

Baden-Baden – 30. August 2011. Die chemische Industrie in Baden-Württemberg hat im ersten Halbjahr 2011 ihren Umsatz um 6,6 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro (gegenüber 2010) gesteigert. Die pharmazeutische Industrie konnte durch ein Plus von 9,8 Prozent im Ausland den Einbruch im Inland (- 10,3 Prozent) ausgleichen. Ihr Umsatz stieg um 3,4 Prozent. Sie ist die größte Teilbranche der Chemie im Land mit knapp 40 Prozent Anteil. Für die gesamte Branche erwarten die Chemie-Verbände Baden-Württemberg bis Ende des Jahres 2011 eine robuste, aber sich leicht abschwächende Entwicklung.

„Wir gehen derzeit von einem Umsatzplus der gesamten Branche von etwa fünf Prozent aus“, so Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg. Die Chemie-Verbände vertreten 445 meist mittelständische Unternehmen der chemischen, pharmazeutischen und Farben- und Lackindustrie im Land mit insgesamt mehr als 96.000 Beschäftigten.

Weiterhin positiv entwickelt sich die Teilbranche Farben und Lacke: Ihr Umsatz wuchs im ersten Halbjahr um 12,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Diese Unternehmen profitierten von der guten Entwicklung der verarbeitenden Industrie (u. a. Fahrzeug- und Maschinenbau).

Die Beschäftigung in der Chemie sank in den ersten sechs Monaten 2011 um 2 Prozent. Dies ist in erster Linie auf die schwache Entwicklung der pharmazeutischen Industrie zurückzuführen.

Die Gründe für die im Bundesvergleich schwächere Entwicklung der Chemie im Land liegen vor allem in der mittelständischen Struktur: Mehr als 80 Prozent der Unternehmen haben weniger als 300 Mitarbeiter. Diese Unternehmen haben weiter mit hohen Rohstoffkosten oder einer Verknappung von Vorprodukten zu kämpfen. Gleichzeitig können sie Preiserhöhungen an ihre Kunden – beispielsweise in der Automobilindustrie – meist nicht weitergeben.