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Studierende erhalten praxisnahe Workshops für Maschinelles Lernen in der Chemie

26.200 Euro für die Universität Heidelberg vom Chemiefonds

04.12.2024

Heidelberg, 4. Dezember 2024. Maschinelles Lernen gilt als ein wesentlicher Pfeiler der Künstlichen Intelligenz. Denn durch die Analyse von großen Datenmengen erkennen Experten Muster und entwickeln so Modelle zur Vorhersage, die sich durch ihre Ergebnisse selbst optimieren. Am Anorganisch-Chemischen Institut (ACI) der Universität Heidelberg können Studierende zukünftig in einer Lehrveranstaltung und parallellaufenden Workshops die praktische Anwendung der innovativen Technologie erlernen. Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) unterstützt das Angebot mit einer Förderung von 26.200 Euro. Martin Haag, Vorsitzender des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI BW) und Werkleiter bei Roche Diagnostics in Mannheim, übergab jetzt die Summe symbolisch an Prof. Dr. Lutz Greb, Forschungsgruppenleiter am Anorganisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg.

Martin Haag zeigte sich überzeugt: "Das Zusammenspiel von Chemie und Machine Learning direkt schon in der Lehre ist zukunftsweisend. Es ist schön, dass der Chemiefonds hier einen wichtigen Beitrag leisten kann." In den Workshops lernen Studierende die Methoden des Maschinellen Lernens anzuwenden. Sie setzen dabei moderne Programme ein, um eine spezifische, chemische Trainingsdatenbank aufzubauen, die zum Aufbau eines Machine Learning Models genutzt werden kann. Der Kurs zielt darauf ab, eine neue Generation von Chemikerinnen und Chemikern auszubilden, die mit Quantenchemie und dem Umgang mit großen Datenmengen vertraut sind.

 „In den letzten Jahren haben datengetriebene und statistische Modelle immer mehr Aufmerksamkeit in der chemischen Forschung erhalten. Machine Learning-Ansätze eignen sich besonders gut, um die quantenchemischen Berechnungen molekularer Eigenschaften zu beschleunigen,“ so Prof. Greb dazu. Ziel der Lehrveranstaltung sei es, die Lücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung in der Forschung zu schließen und Studierende optimal für die digitalisierte, datengetriebene Zukunft der Chemie vorzubereiten.

Zum Fonds der Chemischen Industrie

Als Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt der FCI seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds zahlreiche Stipendien und fördert die akademische Chemieforschung in Deutschland.

Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) fördert in diesem Jahr mit rund 375.000 Euro 18 zukunftsweisende Projekte an deutschen Hochschulen und Universitäten. Dabei liegt der Fokus auf den Themen „Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz in der (an)organischen Synthese und Katalyse“ sowie „Chemieethik“. Zusätzlich unterstützt der FCI auch eine themenoffene Förderlinie. Zu den geförderten Einrichtungen in Baden-Württemberg gehören die Universitäten in Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe sowie die Hochschulen Mannheim und Reutlingen.