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Mehr interaktives Lernen für die Chemiker der Universität Konstanz
Ein Blick durch die AR-Brille und im Chemielabor der Universität Konstanz erscheint ein riesiges Modell einer Kristallstruktur zwischen den Labortischen. Das Bild zeigt detailliert die Kristallstruktur eines Festkörpers, billionenfach vergrößert. Die Studierenden können das virtuelle Modell quasi anfassen, den Aufbau nachvollziehen und chemische Grundlagen leichter erfassen. Im Projekt „Fest-VAn“ wird die innovative Technologie künftig eingesetzt, um Studierenden den Aufbau von Festkörpern besser zu veranschaulichen. Möglich macht das der Fonds der Chemischen Industrie (FCI), der die Erstellung der Modelle und die Anschaffung der Software mit 16.723 Euro fördert. Die Summe wurde von Reinhard Adam, dem Geschäftsführer der BIPSO GmBH, symbolisch an die Chemikerinnen Prof. Miriam Unterlass und Dr. Sabine Syskowski übergeben.
„In den Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie benötigen wir Akademikerinnen und Akademiker, die moderne Methoden und Verfahren beherrschen. Daher ist es wichtig, dass bereits im Studium die Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche die Digitalisierung bietet“, betonte Reinhard Adam bei der Übergabe. Das Projekt ziele darauf ab, zu untersuchen, wie Augmented Reality das Verständnis von den dreidimensionalen und komplexen Kristallstrukturen verbessern könne, erklärte Sabrina Syskowski. „2D- oder 3D-Modelle am PC oder gedruckt vermitteln die Inhalte häufig nicht ausreichend. Interaktivere Modelle, wie sie mit Augmented Reality dargestellt werden können, sind daher für die Lehre sehr gewinnbringend“ so die Chemikerin. Durch die Darstellung in 3D wird den Studierenden eine tiefere und intensivere Auseinandersetzung mit den Kristallstrukturen und ihren Bausteinen ermöglicht. Und sie erlernen Softwarekenntnisse im Bereich von 3D-Modellen.
„Wir danken dem Fonds für Chemische Industrie ganz herzlich für die Förderung unserer Lehre in der Festkörperchemie“, bedankt sich auch Miriam Unterlass. „Unser Lehrkonzept, 3D Modelle mittels Augmented Reality in der Ausbildung von Studierenden zu implementieren, wird evaluativ begleitet und wir planen, diese Studie zu veröffentlichen. Weiterhin arbeiten wir daran, die entwickelten AR-Modelle auch für Lehrende andernorts nutzbar zu machen.“
Der Chemie-Fonds hat die Universität Konstanz auch in den vergangenen Jahren gefördert. Insgesamt wurden seit 2012 über 79.600 Euro in die Lehre der Universität investiert.