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Nachwuchs fördern und berufliche Orientierung stärken

Schulreform Baden-Württemberg als Chance - Positionen zur Bildungspolitik

23.12.2024

Das neue Schulgesetz, das die Landesregierung mit einer umfassenden Anhörungsphase auf den weiteren Weg gebracht hat, krempelt das Bildungssystem in Baden-Württemberg um. Zur Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums „G9“ hat der agvChemie ein bildungspolitisches Positionspapier veröffentlicht.

Flächendeckendes 9-jähriges Gymnasium

Ab dem Schuljahr 2025/2026 wird das 9-jährige Gymnasium wieder eingeführt. Dabei muss klar sein: Der Unterrichtsstoff darf nicht einfach von acht auf neun Jahre gestreckt werden. Der Bildungsplan muss weiterentwickelt und besonders notwendiges Wissen und Fertigkeiten im MINT-Bereich verstärkt werden. Das ist besonders für die Chemie- und Pharmaindustrie wichtig. Denn nur so können wir auch zukünftig ausreichend qualifizierte Nachwuchskräfte gewinnen: Wer mit den Naturwissenschaften nicht bereits in der Schule in Kontakt kommt und sich dafür begeistern kann, wird kaum seine berufliche Laufbahn in diesem Bereich einschlagen.

Frühkindliche Sprachförderung

Die Chemie-Arbeitgeber begrüßen die erweiterte Sprachförderung, die bereits in diesem Schuljahr an den Start gegangen ist. Dabei sollen die Maßnahmen bereits vor dem Schuleintritt in die Grundschule greifen. Das von den Arbeitgebern unterstützte Ziel ist, die häufig nicht erreichten Mindeststandards im Lesen, Schreiben und Rechen wieder zum Maßstab zu machen.

Berufliche Orientierung stärken

Als ein Punkt in der Planung des Schulgesetzes ist die berufliche Orientierung auch an den Gymnasien weiter vorgesehen. Aus Sicht der Chemie-Arbeitgeber muss diese stark ausgebaut werden. Es muss dabei klar sein, dass allein der Besuch eines Gymnasiums nicht automatisch zu einem Studium führen muss. Das Fach „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ soll daher aus unserer Sicht - und auch mit unserer Unterstützung, wo möglich - noch mehr vertiefte Einblicke in die Berufswelt geben.

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