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agvChemie Standpunkt: Rückkehr zum 9-jährigen Gymnasium (G9) – Chancen nutzen
Auf Druck der Elternschaft hin, kehrt BadenWürttemberg ab dem Schuljahr 2025/26 zum neunjährigen Gymnasium als Regelform zurück. Die Einführung erfolgt aufwachsend, d.h. zunächst mit den Klassen 5 und 6.
Bei der Rückkehr zum 9-jährigen Gymnasium darf nicht einfach der Unterrichtsstoff von 8 auf 9 Schuljahre gestreckt werden. Vielmehr gilt es, den Bildungsplan weiterzuentwickeln und neue inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. Insbesondere müssen die MINT-Disziplinen - also Mathematik, Informatik, die Naturwissenschaften und Technik -gestärkt werden. Gerade für die chemische und pharmazeutische Industrie ist dies besonders wichtig. Nur so kann die innovative Branche auch zukünftig noch ausreichend geeignete Nachwuchskräfte gewinnen.
Zudem muss die Berufliche Orientierung auch am Gymnasium weiter gestärkt werden. Wenn immer mehr Schülerinnen und Schüler diese Schulart besuchen, steigt zwangsläufig der Anteil derjenigen, die nach dem Erlangen des Abiturs kein Studium anstreben. Umso wichtiger ist es, dass im Fach „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ (WBS) vertiefte Einblicke in die Berufswelt gewährt und die Schülerinnen und Schüler bei Ihrem Findungsprozess begleitet werden. Die chemische und pharmazeutische Industrie unterstützt die Schulen dabei gerne.
Hintergrund
In den vergangenen Jahrzehnten konnte ein schleichender Trend zu einer immer höheren Schulbildung beobachtet werden. Während im Schuljahr 1995/96 noch 31 Prozent eines Jahrgangs von der Grundschule auf das Gymnasium wechselten, sind dies im Schuljahr 2024/25 rund 43 Prozent. Die beschlossene Rückkehr zum 9-jährigen Gymnasiums steigert die Attraktivität der Schulart für Eltern weiter.