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Vor zweiter Bundesrunde in Chemie-Tarifverhandlungen: Arbeitgeber skeptisch / Mittelstand berücksichtigen

03.02.2014

„Derzeit sieht es nicht so aus, als wäre schon in Hannover eine Einigung realistisch“, fasst Verhandlungsführer des <link http: www.bavc.de _blank>Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Hans-CarstenHansen die Ausgangslage vor der zweiten bundesweiten Verhandlung in der Chemie-Tarifrunde 2014 zusammen. „Allerdings wäre es eigentlich für die Chemie nicht ungewöhnlich, in der zweiten Runde zu einer Einigung zu kommen. Dafür muss aber noch viel passieren: Arbeitgeber und Gewerkschaft liegen in den zentralen Streitfragen noch sehr weit auseinander. Wir fordern die IG BCE deshalb auf, ihre Bringschuld jetzt zu erfüllen, indem sie Abstand nimmt von Maximalforderungen. Für eine Annäherung brauchen wir qualifizierte Bewegung am Verhandlungstisch.“

Die zweite Runde der bundesweiten Chemie-Tarifverhandlungen ist angesetzt für den 4. und 5. Februar 2014 in Hannover. Verhandelt wird für 550.000 Beschäftigte in 1.900 Betrieben der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Die ausführliche <link http: www.bavc.de bavc web web.nsf id li_pi_03-02-2014.html _blank>Stellungnahme des BAVC lesen Sie hier.

Den Mittelstand berücksichtigen

Der Hauptgeschäftsführer der baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber, Thomas Mayer, stellte in einem <link>Videokommentar klar, dass besonders für das Mittelstandsland Baden-Württemberg ein Tarifabschluss an den wirtschaftlichen Realitäten ausgerichtet werden muss.

Sein Kommentar im Volltext:

"Nächste Woche beginnt bereits die dritte Runde unserer Tarifverhandlungen. Nach Karlsruhe und Darmstadt wird sie in Hannover stattfinden. Es ist meines Erachtens Zeit, dass wir hier zu den Realitäten finden.

Baden-Württemberg ist ein typisches Mittelstandsland und deshalb muss die Produktivitätsentwicklung unbedingt Berücksichtigung finden. Die Produktivität ist zurückgegangen, die Lohnstückkosten sind dem gegenüber angestiegen.

Der Spielraum zur Erhöhung von Erzeugerpreisen ist ausgesprochen begrenzt. Das sind die Parameter, die für den Abschluss maßgeblich sein müssen.

Nach Tariferhöhungen, die in den letzten beiden Runden sehr hoch ausfielen, müssen wir deswegen dringend zu einer gemäßigten Lohnpolitik zurückfinden. Nur so können Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze gerade auch für den Mittelstand gesichert werden.

Dies ist unser Ziel für Hannover."