Tarifpolitik | Schule

Gemeinsamer Appell der Chemie-Sozialpartner: Auf das Betreuungsgeld verzichten!

15.06.2012

Mit dem geplanten Betreuungsgeld setzt die Bundesregierung nach Einschätzung der Sozialpartner in der chemischen Industrie ein falsches Signal und falsche Anreize. Gemeinsam appellieren <link http: www.igbce.de _blank>IG BCE und <link http: www.bavc.de _blank>BAVC deshalb an die Politik, darauf zu verzichten. "Oberste Priorität muss sein, den Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten voranzutreiben und die Qualität der pädagogischen Betreuung in den Krippen und Kindertagesstätten zu verbessern", erklärte IG BCE-Vorstandsmitglied Edeltraud Glänzer. Das Betreuungsgeld schaffe dagegen eine Motivation für Mütter, länger als ein Jahr aus dem Berufsleben auszusteigen. "Stattdessen müssen wir allen Kindern eine Chance auf gute Bildung und Ausbildung geben und Mütter und Väter in ihrer eigenständigen Berufstätigkeit unterstützen", so Glänzer.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern

Zu den Zielen einer nachhaltigen Familienpolitik gehören nach Einschätzung von BAVC-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Goos insbesondere die Sicherung der Existenzgrundlage von Familien, die adäquate Förderung der Kinder und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Dies sind die Signale, die Mütter und Väter benötigen, um in ihrer Leistung anerkannt zu werden", so Goos. "Mit der Einführung des Betreuungsgeldes würde die Bundesregierung die positive Entwicklung der letzten Jahre konterkarieren." Durch die Einführung von Elternzeit und Elterngeld sowie dem geplanten Ausbau der Kinderbetreuung und der Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Betreuung für Kinder unter 3 Jahren ab 2013 sind bereits die ersten Schritte in die richtige Richtung getätigt worden.

Mit gemeinsamen Positionen wollen die Chemie-Sozialpartner ein positives Klima für eine gleichberechtigte, partnerschaftliche Verteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit schaffen. Hierbei sind Dienstleistungen und Betreuungsangebote für Familien der bessere Weg als finanzielle Zuwendungen. Auch um Lösungen für den absehbaren Arbeitskräftemangel zu entwickeln, sei es wichtig, Männern und Frauen den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Daher setzen BAVC und IG BCE auf die Weiterentwicklung von familienpolitischen Maßnahmen bei Elterngeld, Elternzeit, Kinderbetreuung sowie den Ausbau von Pflege.