Tarifpolitik | Ausbildung

CSSA: Wie Unternehmen den demografischen Wandel anpacken

07.05.2014

Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel schaffen in den Unternehmen ein neues Verständnis für Weiterbildung, Personalgewinnung und -bindung. Das zeigen auch die Demografieanalysen der Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie (<link http: www.cssa-wiesbaden.de>CSSA). Eine Umfrage unter 360 Personalverantwortlichen und Betriebsräten ergab, dass 84 Prozent der Betriebe ihr Angebot an Ausbildungsplätzen beibehalten oder sogar steigern wollen. Mehr als die Hälfte geht die Nachfolge von bald ausscheidenden Mitarbeitern systematisch an: Maßnahmen wie altersgerechte und ergonomisch optimierte Arbeitsplätze, Programme für mehr Bewegung, altersgerechte Arbeitszeitmodelle und auch die Weiterbildung älterer Beschäftigter, sollen die Schaffenskraft der Belegschaften länger erhalten und fördern.

Die Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie ist eine Kooperation der Chemie-Sozialpartner, dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (<link http: www.bavc.de>BAVC) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (<link http: www.igbce.de>IG BCE). Sie soll als Motor für die Erneuerung der Sozialpartnerschaft und der Sozialen Marktwirtschaft dienen. Ihre drei wichtigsten Handlungsfelder sind die Weiterbildung, der Demografischer Wandel und die Wirtschaftsethik.

Weiterbildung: Lernen wieder zu lernen

Ein Ansatz für den Umgang mit dem demografischen Wandel ist die Weiterbildung. Aber - wie funktioniert Lernen im Alter und kann man das Lernen wieder lernen? Das CSSA-­Pilotprojekt „Altersdifferenzierte Kompetenzförderung“ bei den <link http: www.michelin.de>Michelin Reifenwerken in Bad Kreuznach hat sich mit dem Thema beschäftigt. Viele der 53 Produktionsarbeiter, im Durchschnitt 47 Jahre alt, waren beim Lernen aus der Übung. Ein vierwöchiges Lerntraining ergab: Die Teilnehmer der Lerngruppe lernten danach deutlich schneller. Das Projekt zeigt: Wer ältere Beschäftigte abschreibt, produziert den Effekt, dass ihre Leistung tatsächlich absackt. Wer also ältere Mitarbeiter motivieren möchte, muss das Altersklima und das Lernumfeld verbessern und Rahmenbedingungen schaffen, die Lernen begünstigen.

Wissenstransfer: Wie man voneinander lernt

Beim Wissenstransfer geht es vor allem um das Lernen mit- und voneinander. Davon profitieren alle Seiten im Betrieb: Mitarbeiter lernen, ihr Wissen für andere nachvollziehbar und damit verfügbar zu machen. Die Lernenden erweitern ihren Wissenshorizont – und sie lernen ihre Kollegen besser kennen. Das Unternehmen gewinnt so selbstbewusste, kompetente Mitarbeiter. Wie man das umsetzen kann, zeigt das Beispiel der <link http: www.deutschland.basf.com ecp3 germany de>BASF in Ludwigshafen. Das Unternehmen hat bei den Schichtarbeitern die Funktion des „Betriebstrainers“ geschaffen. Facharbeiter und Meister mit langer Betriebszugehörigkeit, aber auch jüngere Produktionsmitarbeiter sorgen dafür, dass das Wissen der 8.000 Schichtarbeiter im Unternehmen gehalten wird. So wie die BASF haben inzwischen viele Unternehmen begonnen, den Wissenstransfer systematisch zwischen Mitarbeitern, Abteilungen, Bereichen und Schichten zu organisieren und nicht allein dem Zufall zu überlassen.

Der CSSA informiert regelmäßig über aktuelle Themen aus den Bereichen Weiterbildung, demografischer Wandel und Wirtschaftsethik im <link http: www.cssa-wiesbaden.de newsletter.html>CSSA-Newsletter. Die aktuelle Ausgabe gibt es <link http: www.cssa-wiesbaden.de fileadmin dokumente newsletter pdf_newsletter cssa_news_extra_2014.pdf>hier.