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Neues Lehrmodul für nachhaltige Lösungen in der Chemie
24.000 Euro für die Hochschule Reutlingen vom Chemie-Fonds
Reutlingen 22. Januar 2025. Wie können chemische Prozesse nachhaltiger gestaltet werden? Die Studierenden der Hochschule Reutlingen erhalten neue Werkzeuge und erlernen Methoden, um Lösungen für drängende Umweltprobleme zu entwickeln. Das neue Lehrmodul „Labor Prozessanalytik für nachhaltige Materialsysteme“ wird mit 24.000 Euro vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI) mitfinanziert. Dr. Annegret Vester, Chief Sustainability Officer bei der Tübinger CHT-Gruppe und Vorstandsmitglied im baden-württembergischen VCI, übergab die Summe symbolisch an Professor Karsten Rebner, Leiter der Fakultät für Life Sciences und Professor Andreas Kandelbauer, stellvertretender Leiter der Fakultät für Life Sciences an der Hochschule Reutlingen.
Annegret Vester betonte bei der Übergabe: „Es freut mich besonders, dass die verstärkte Berücksichtigung von Nachhaltigkeit bereits im Studium stattfindet. In den Unternehmen arbeiten wir daran, immer nachhaltiger und ressourcenschonender zu werden - und Studierende und Mitarbeitende mit diesen Fähigkeiten und Kenntnissen brauchen wir, heute bereits und besonders in Zukunft“. Genau hier setzt das neue Modul ein. Es wird im sechsten Semester des Bachelorstudiengangs Chemie angeboten. Ein zentrales Element ist die Anwendung der Raman-Spektroskopie, einer Schlüsseltechnologie in der chemischen Analyse. Die Methode ermöglicht es den Studierenden, verschiedene Materialien, wie beispielsweise Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen, recycelte Kunststoffe und biobasierte Beschichtungen, zu charakterisieren und ihre Nachhaltigkeit zu bewerten sowie innovative Verfahren zur Materialoptimierung zu entwickeln. Dabei erhalten die Studierenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Erfahrungen im Umgang mit modernster Analysetechnik.
Mit den erweiterten Lehrinhalten setzt die Fakultät Life Sciences ein klares Zeichen: Nachhaltigkeit ist eine der zentralen Herausforderungen der modernen Chemie. „Wir möchten Chemikerinnen und Chemikern das Rüstzeug mitgeben, um verantwortungsvoll mit den Ressourcen unserer Welt umzugehen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, so Prof. Dr. Andreas Kandelbauer.
Zum Fonds der Chemischen Industrie
Als Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt der FCI seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds zahlreiche Stipendien und fördert die akademische Chemieforschung in Deutschland.
Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) fördert in diesem Jahr mit rund 375.000 Euro 18 zukunftsweisende Projekte an deutschen Hochschulen und Universitäten. Dabei liegt der Fokus auf den Themen „Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz in der (an)organischen Synthese und Katalyse“ sowie „Chemieethik“. Zusätzlich unterstützt der FCI auch eine themenoffene Förderlinie. Zu den geförderten Einrichtungen in Baden-Württemberg gehören die Universitäten in Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe sowie die Hochschulen Mannheim und Reutlingen.