Ausbildung | Schule
Experten berieten über die Zukunft der dualen Ausbildung
Auf der fünften Ausbildungskonferenz der baden-württembergischen Chemie-Sozialpartner in Karlsruhe gingen Referenten aus der Bildungsbranche der Frage nach der Zukunft der dualen Ausbildung nach. Die Teilnehmer, darunter Ausbilder, Personalfachleute, Jugend- und Ausbildungsvertreter sowie Vertreter der Berufsbildungszentren und Berufsschulen konnten sich in zahlreichen Vorträgen eine Meinung bilden sowie in Arbeitsforen austauschen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom <link http: www.agv.chemie.com external-link-new-window externen link in neuem>Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg (agvChemie) und der<link http: www.baden-wuerttemberg.igbce.de _blank>Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Baden-Württemberg ausgerichtet.
Gute Ansätze zur Diskussion gaben dabei die Ergebnisse der SINUS-Jugendstudie „u18“, die der Leiter der <link http: www.sinus-institut.de>SINUS-Akademie, Peter Martin Thomas am Vormittag auf der Veranstaltung vorstellte. „Wie ticken Jugendliche?“ – über ein Lebensweltenmodell erhielten Besucher komplexe Antworten zum Thema. Ausgehend von typischen Vorstellungen nach erstrebenswerten Zielen wurden Jugendliche in sieben Typ-Welten erfasst und die Frage nach einer sinnvollen Ansprache und Zugänglichkeit zu der jeweiligen Gruppe gestellt.
Mit Beginn erster Maßnahmen zur dualen Ausbildung in den 60er Jahren bis heute sei ein stabiles und effizienten Modell entstanden, resümierte Ministerialdirigent Klaus Lorenz vom <link http: www.kultusportal-bw.de>Ministerium für Kultus Jugend und Sport Baden Württemberg mit seinem Vortrag. Von 2011 an seien vor allem die Einführung von Ganztagesangeboten, die individuellen Unterstützungssysteme für Jugendliche sowie die Einführung der Fremdsprache Englisch an den Berufsschulen vielversprechende Maßnahmen, auf die das duale System bauen könne. Als Themen der kommenden Jahre müsse man die regionale Schulentwicklung im ländlichen Raum sowie das drohende Unterrichtsdefizit im Auge behalten.
Das Thema Ausbildung bleibt brandaktuell für die Chemiebranche. Ralf Müller, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands Chemie Baden-Württemberg betonte anläßlich der Tagung, dass der Verband regelmäßig mit dem Sozialpartner IG BCE am „Runden Tisch für Arbeitsmarktfragen“ gemeinsam an der Weiterentwicklung arbeite. Catharina Clay, Landesvorsitzende der Gewerkschaft, unterstrich die Forderung der Gewerkschaft an die Arbeitgeber, noch mehr ausgelernte Azubis unbefristet zu übernehmen.
Insgesamt können die Sozialpartner mit ihren Anstrengungen zufrieden sein: „Seit Mitte der 90er Jahre hat die Zahl der Auszubildenden in der Chemie insgesamt um mehr als 40 Prozent auf annähernd 3.500 zugenommen. Wir werden alles daran setzen, dieses hohe Niveau auch in wirtschaftlich und demografisch schwierigen Zeiten zu halten“, resümierte Müller das Ergebnis der Kooperation. Derzeit werde in den Mitgliedsunternehmen in mehr als 50 verschiedenen Berufen Ausbildungsplätze angeboten.
Gleichzeitig wird die Werbung um geeigneten Nachwuchs natürlich nicht vernachlässigt. Das stellten Christopher Knieling vom Bundesarbeitgeberverband Chemie und Michael Porschen, Bundesjugendsekretär der IG BCE, dar. Hier waren die unterschiedlichen Ausbildungsinitiativen der Gewerkschaft und die Branchenkampagne Elementare Vielfalt Thema in zwei Arbeitsforen.
Ebenfalls bearbeitet und viel diskutiert wurde das Thema "Neue Methoden in der Ausbildung - Lehren und Ausbilden mit neuen Medien", das Dr. Katja Bett, Stuttgart, den Teilnehmern näherbrachte.