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Experimenta in Heilbronn bietet Schülern Labore an

26.07.2019

Heilbronn. Arbeiten wie die Profis: In einem Labor des Science-Centers Experimenta in Heilbronn steht der Chemie-Leistungskurs des Albert- Schweitzer-Gymnasiums Neckarsulm. Mit Feuereifer bauen die Schüler Apparaturen auf, wiegen Substanzen, füllen sie um, erhitzen und kühlen sie wieder, rühren, tropfen, beobachten.

Das Ziel: Das legendäre Schmerzmittel Aspirin synthetisieren – Ärzte verordnen es allein in Deutschland über sechs Millionen Mal pro Jahr.

Experimenta bietet hochkarätig ausgestattete Labore

„Das macht unglaublich Spaß“, meint die 18-jährige Abiturientin Maylin Traub, die Chemielaborantin werden will. Alle in der Klasse stehen auf Naturwissenschaften: Als Berufswunsch nennen sie Physiker, Medizinerin, Mechatroniker oder Informatiker. Das hochkarätig ausgestattete Labor mit Abzugshauben, Gaschromatograf, Präzisionswaagen und Mikroskopen beeindruckt alle.

„Wir haben insgesamt acht Labore, eine Experimentierküche und den offenen Experimentierbereich ‚Maker Space‘“, erklärt Thomas Wendt, promovierter Molekularbiologe, der die Labore mit seinem Team leitet. Schüler der Klassen eins bis zwölf sowie angemeldete Gruppen dürfen hier in 60 verschiedenen Kursen forschen, sogar in den Ferien.

„Unser Haus steht für Experimentierfreude, Wissen und Innovation“, so Wendt. Deshalb ist hier auch das Schülerforschungszentrum Nord-Württemberg beheimatet, wo man junge Talente auf Wettbewerbe wie „Jugend forscht“ oder die Chemie-Olympiade vorbereitet.

Die Experimenta bietet auf vier Ebenen und 25.000 Quadratmeter Fläche eine faszinierende Wissens- und Erlebniswelt mit fast 300 Mitmach- Stationen. Da kann man zum Beispiel vor Kameras hüpfen, klatschen und winken – und sieht sich anschließend selber als „lebendiges“ Hologramm mit Rieseninsekten und Meteoriten kämpfen.

Chemie-Show ab Jahresende

Oder man verwandelt sich in ein Wesen aus Stein, Wasser oder Elektrizität und tanzt in seinem neuen Körper über eine Leinwand. „Das kommt bei Jugendlichen gut an“, weiß Wendt. Wem das als Highlight nicht reicht, besucht den „Science Dome“, eine Kombination aus Planetarium und Theater: Hier finden Laser- und Experimentalshows statt.

„Wir konzipieren gerade eine Chemie-Show, Ende des Jahres könnte sie stehen“, verrät Wendt. Und auf der Dachterrasse lockt eine Sternwarte mit starken Teleskopen.

Naturwissenschaften und ein spektakulärer Neubau, der im März eröffnet wurde, erweisen sich als Besuchermagnet: „Wir erwarten im ersten Jahr 250.000 Besucher“, schätzt Pressesprecher Thomas Rauh. Auch Chemiekurs-Teilnehmerin Pauline Schleinkofer (18) ist begeistert: „Man erkennt Hintergründe und Zusammenhänge, alles ist so logisch!“ Ihr Herz schlägt für die Biochemie, im Herbst beginnt ihr Studium: „Ich möchte Krankheiten und Wirkstoffe erforschen und Menschen helfen.“

Da ist der Aspirin-Kurs bereits der erste Schritt in die neue Richtung.

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