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Abiturpreis Biotechnologie: Wer sind die Preisträger?

Die besten Absolventen im Fach Biotechnologie an den Biotechnologischen Gymnasien in Baden-Württemberg wurden ausgezeichnet

01.08.2023

In Baden-Württemberg gibt es 31 berufliche Gymnasien mit der Spezialisierung „Biotechnologisches Gymnasium“ (BTG). Für die besten Absolventen haben die Verbände der chemischen und pharmazeutischen Industrie, Chemie.BW, zum dritten Mal den Abiturpreis gestiftet. Das Standardwerk für Biologen und Biotechnologen, „der Purves“, wurde an 33 Abiturientinnen und Abiturienten übergeben. Das knapp hundert Euro teure Buch, mit digitaler Erweiterung, bringt es auf mehr als 2100 Seiten Wissen satt.

Wir haben einige der Ausgezeichneten gefragt, was ihre Motivation, ihre Ziele für das "Leben nach der Schule" sind - und was bleibt nach dem Schwerpunktfach "Biotechnologie":

Chiara BäuerleHaus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg

Biologie war schon immer ihr Lieblingsfach, deshalb entschied sich Chiara Bäuerle für den biotechnologischen Zweig der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg. Während ihrer Zeit dort zeigte sich, dass die Entscheidung richtig war: Sie lernte, komplexe biologische Prozesse nachzuvollziehen. Durch das neue Hintergrundwissen konnte sie schließlich Methoden wie die PCR-Methode und damit Zusammenhänge wie in der Pandemie besser verstehen. Vor allem von der Arbeit im Praktikum war sie fasziniert: Die Experimente veranschaulichen die Theorie sehr gut. Der Plan für ihre Zukunft stand für Chiara Bäuerle schon lange fest, sie will Zahnmedizin studieren. 

Robin SpyraNell-Breuning Schule Rottweil 

Durch eine Infoveranstaltung der Schule wurde Robin Spyra auf das Biotechnologische Gymnasium aufmerksam. Sein Entschluss, dort das Abitur zu absolvieren stand daraufhin fest. Dass Biotechnologie in der Gesellschaft immer wichtiger wird, zeigte sich während seiner Schulzeit. Also genau die richtige Entscheidung! Was ihm an seiner Schulzeit besonders gefallen hat? Die große Nähe zur Chemie und die grundlegenden logischen Prinzipien, die ihm im Unterricht vermittelt wurden. Robin Spyra überlegt nun, ein Studium der Bioinformatik anzufangen. 

 Sven MittagMathilde-Weber-Schule Tübingen

Das Fach Chemie hat Sven Mittag schon immer fasziniert. Als er über Freunde von der Mathilde-Weber-Schule in Tübingen hörte, machte er sich im Internet schlau – und entschloss sich, dort das Abitur zu machen. Er nahm sich vor, speziell den Bereich der organischen Chemie und die Funktionsweise der DNA genauer zu erkunden. Während der Schulzeit merkte er, dass ihm auch die Laborarbeit sehr liegt. Die praktische Anwendung des Gelernten und der Beweis, wie alle Zusammenhänge funktionieren, war der spannendste Teil des Unterrichts, berichtet er. Sven Mittag überlegt nun, Biotechnologie zu studieren. Aber erstmal möchte er noch in anderen Bereichen des Lebens Erfahrungen machen… 

Lotte MeyerholzBerufliches Schulzentrum Wertheim

Für die Biologie hat Lotte Meyerholz sich schon während ihrer Realschulzeit sehr interessiert. Deshalb beschloss sie - nach einem Berufsinformationstag - ihr Abitur am Beruflichen Schulzentrum Wertheim abzulegen. Die praktischen Teile am Unterricht waren schließlich am interessantesten, stellte sie bald fest. Die Erfahrung schon früh eigenständig forschen zu können, möchte die junge Frau nicht missen. An Unterrichtsthemen hat sie der Abschnitt Genetik am meisten gepackt. Vor allem das Studium von Stammbäumen zahlte sich dann in der Abiturprüfung aus. Ihr Plan für die Zukunft steht bereits fest: Sie möchte Lehramt mit den Fächern Biologie und Chemie studieren. 

Lia‐Thérès LittwinMathilde-Planck-Schule Lörrach

Die Naturwissenschaften waren schon immer ihre Lieblingsfächer, deshalb war des Biotechnologische Gymnasium in Lörrach für sie eine naheliegende Wahl. Während der Schulzeit gefiel Lia‐Thérès Littwin vor allem die praktische Vertiefung der theoretischen Inhalte, die sie im Unterricht lernte. Die Arbeit im Labor wurde zur willkommenen Abwechslung zum Schulalltag und war eine ständige Motivation für das Lernen im Fach Biotechnologie, berichtet sie. Auch die Bioinformatik lernte sie jetzt kennen. Die Abiturientin überlegt nun, einen Studiengang mit diesem Inhalt aufzunehmen. Vor allem die Themengebiete der Impfstoffentwicklung und pharmazeutischen Studien findet sie spannend.

Lena Kußmann – Bertha-von-Suttner-Schule Ettlingen

Die Medizin hat Lena Kußmann schon lange fasziniert. Dazu gehörte vor allem auch der Teil der Biologie, der sich mit den Menschen beschäftigt. Ihre Nachbarin war eine ehemalige Schülerin der Bertha-von-Suttner-Schule – und schwärmte vom biotechnologischen Zweig des Gymnasiums.So entschloss sich die Schülerin, dort ihr Abitur zu machen. In der Oberstufe konnte sie ihr Wissen um die verschiedenen Körperprozesse wie den Stoffwechsel und Krankheiten erweitern. Besonders angetan hatte es ihr jedoch die Genetik und die Nutzung der Gentechnik. Lena Kußmann überlegt nun, ob sie Medizin studieren wird. 

Lisa NguyenChristiane-Herzog-Schule Heilbronn

Vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik wollte Lisa Nguyen ihr Wissen erweitern. Das merkte sie schon in der Mittelstufe. Der biotechnologische Zweig am Christiane-Herzog-Gymnasium war für sie die ideale Möglichkeit, ihr Interesse in den Naturwissenschaften zu vertiefen. Auch ihrer Leidenschaft für das Forschen konnte sie damit nachgehen. Was ihr während der Schulzeit schließlich am besten gefallen hat? Die Laborarbeit und die spannenden Themen rund um die Biotechnologie. Lisa Nguyen hat sich bereits für das Fach Molekulare Biotechnologie an der Uni Heidelberg beworben und möchten einen Bachelor-Abschluss in dem Fach machen. 

Joaquin Abad StockChristiane-Herzog-Schule Heilbronn

Biotechnologie ist fest im Alltag verwurzelt, zum Beispiel bei der Herstellung von Lebensmitteln oder Medikamenten. Das war für Joaquin Abad Stock so interessant, dass er sich für den biotechnologischen Zweig am Christiane-Herzog-Gymnasium in Heilbronn entschied. Davor machte er schon erste praktische Erfahrungen in einem Labor, was seine Neugier auf das Fach Biotechnologie noch verstärkte. Die Laborarbeit und die sympathischen Klassenkameraden waren später sein persönliches Highlight während der Schulzeit. Joaquin Abad Stock möchte zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr und anschließend in Tübingen einen Master-Abschluss in Biologie machen. 

Eva RueßValckenbergschule Ulm

Der entscheidende Moment für ihre Schulwahl war für Eva Rueß die Besichtigung der gut ausgestatteten Labore an der Valckenbergschule. Sie verließ daraufhin ihre Heimat, um in Ulm das Abitur mit dem Schwerpunkt Biotechnologie zu absolvieren. Sie wurde nicht enttäuscht: Die praktische Arbeit im Labor war ihr Highlight während der Schulzeit. Sie war fasziniert davon, Bakterien genetisch zu verändern, genoss es neue Freunde kennen zu lernen und ihren Horizont zu erweitern. Sie plant nun, ein Jahr Pause zu machen und eine Bibelschule in Colorado zu besuchen. Ein Studium im Fach Biotechnologie möchte sie nicht ausschließen. Denn vom Gedanken an die Arbeit mit den Milliarden kleinen Freunden in der Petrischale hat sie sich noch nicht verabschiedet. 

Matthis FischerKäthe-Kollwitz-Schule Esslingen

Schon als Matthis Fischer das erste Mal von einem biotechnologischen Zweig an der Käthe-Kollwitz-Schule in Esslingen hört, wusste er, dass dieser Fachbereich das Richtige für ihn ist. Denn bereits in der Mittelstufe hatten ihn Biologie und die Prozesse innerhalb der Biologie am meisten fasziniert. Was ihm während seiner Schulzeit am besten gefiel? Die praktische Arbeit im Labor und der Unterricht in den Fächern Chemie und Biotechnologie fand er besonders interessant und aufschlussreich. Matthis Fischer hat sich für das kommende Wintersemester an der Universität Tübingen um einen Studienplatz im Fach Biochemie beworben. 

Maike RestleMatthias-Erzberger-Schule Biberach

Schon in der Realschule hatte sich Maike Restle vor allem für den naturwissenschaftlichen Fächerbereich interessiert. Am Tag der offenen Tür wurde sie das erste Mal auf den biotechnologischen Zweig an der Matthias-Erzberger-Schule in Biberach aufmerksam. Das überzeugte sie, an der Schule ihr Abitur zu machen. Was ihr während der Schulzeit am besten gefiel? Sie fand die praktische Arbeit in den Laboren spannend. Auch das Thema Gentechnik fasziniert sie. Deshalb hat sich Maike Restle auch dazu entschlossen im September eine Ausbildung zur Chemielaborantin zu absolvieren. 

Selina Drollinger – Johanna-Wittum-Schule Pforzheim

Schon als Kind faszinierte Selina Drollinger die Humanmedizin. Deshalb waren bereits in der Realschule Biologie und Chemie ihre Lieblingsfächer. Im Internet stieß sie auf die Johanna-Wittum-Schule in Pforzheim. Schnell entschied sie sich, mit dem Schwerpunktfach Biotechnologie ihr Abitur zu machen. Nachdem der Unterricht während der Pandemie stark eingeschränkt war, ist sie später von der Arbeit in den Schülerlaboren begeistert. Heute schwärmt sie, dass vor allem die Unterstützung durch die Lehrer und neue Freunde ihr eine schöne und unvergessliche Schulzeit bereitet haben. Selina Drollinger möchte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Kinderklink ein Studium der Medizin aufnehmen.