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Das war der erste virtuelle Lehrerkongress

Streaming statt Netzwerken: Lehrer und Lehrerinnen konnten sich erfolgreich online informieren

11.12.2020

Der Spätherbst ist für Chemie-Lehrerinnen und -Lehrer in Baden-Württemberg normalerweise die Zeit zum Netzwerken. Beim „Lehrerkongress der chemischen Industrie“ können sich Pädagogen ausgiebig informieren, diskutieren und austauschen. In diesem Jahr gingen die Verbände der Branche – Chemie.BW – am 3. Dezember 2020 jedoch neue Wege: In einer zweistündigen Live-Sendung wurden Experimente für das Fach Chemie, Ideen für den digitalen Unterricht sowie Fördermöglichkeiten für Schulen per YouTube-Übertragung vorgestellt.

Reger Zuspruch für virtuelle Veranstaltung

Mehr als 250 Zuschauer haben den Kongress live verfolgt. Inzwischen haben die Abrufe längst die Tausendergrenze überschritten. Damit konnten bereits jetzt mehr Pädagogen erreicht werden, als mit einer Präsenzveranstaltung. „Natürlich kommt der persönliche Austausch zu kurz – aber eine gute digitale Veranstaltung bringt mit den neuen Formaten auch Anregungen“ erklärte Martin Haag, Vorsitzender des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) Baden-Württemberg, der den Kongress, von Mannheim aus zugeschaltet, eröffnete.

Farbenfrohe Experimente für den Unterricht

Live aus dem Lehrerfortbildungszentrum der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe wurden zwei Experimentalvorträge übertragen. Prof. Dr. Matthias Ducci stellte seine „er“leuchtenden Experimente zur additiven Farbmischung vor. Diese können einfach im Chemieunterricht umgesetzt werden. Wieso Verbrecher ihr blaues Wunder erleben, erläuterten Prof. Dr. Marco Oetken und Dennis Lüke von der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie zeigten, wie man mit Hilfe von „Berliner Blau“ Fingerabdrücke sichtbar machen kann.

Lernen mit Online Devices

Anregungen zum zeitgemäßen Unterricht mit mobilen Endgeräten gaben Charlotte Kob und Maximilian Stoller. Die beiden „Tablet Teacher“ von der Realschule am Rennbuckel in Karlsruhe stellten aktuelle didaktische Modelle für das Lernen mit Tablets und anderen mobilen Endgeräten vor. Als eine der ersten Schule Deutschlands wurde die Realschule durch den Branchenverband bitkom zur SmartSchool gekürt. Seit 2014 wird ihr Medienprofil immer weiter ausgebaut und professionalisiert. Ab Klasse 8 verfügen alle Schülerinnen und Schüler über ihr eigenes iPad, welches sie täglich in die Schule mitbringen. Die „Tablet Teachers“ zeigten, welche Werkzeuge es bereits jetzt für den digitalen Unterricht gibt – und besonders, wie sie praktisch funktionieren.

Finanzielle Fördermöglichkeiten für Schulen

Nicht nur digitale Projekte sind ohne Engagement und finanzielle Unterstützung kaum möglich: Jeanette Störmer-Häußler vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI) informierte über die zahlreichen Fördermöglichkeiten für Schulen. Der FCI unterstützt unter anderem den naturwissenschaftlichen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen mit bis zu 2.500 Euro alle zwei Jahre.

Biotechnologie und Ausbildung

Weiter waren die Vorstellung von Ausleihkits für biotechnische Versuche an Schulen und die Ausbildung in der Branche Themen – die jeweils in Liveschaltungen gezeigt wurden. Dazu kamen Schülerinnen der Johanna-Wittum-Schule in Pforzheim zu Wort. In der Ausbildungswerkstatt der Mineraloelraffinierie Oberrhein in Karlsruhe standen Ausbilder und Azubis dem Moderator der Veranstaltung, Tobias Pacher, Rede und Antwort. Er ist für den Dialog Schule – Chemie und damit die gesamten Schulprojekte der Verbände zuständig.

Der Stream im Netz

Die „Sendung“ kann im Youtube-Kanal von Chemie:BW (www.youtube.com/user/chemiebw) oder auf den Seiten der Verbände angesehen werden (www.chemie.com/lehrerkongress2020).