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Aus dem neuen Jahr das Beste machen: Wie die Chemie- und Pharmaindustrie 2023 angeht

06.01.2023

Die Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg hat nicht umsonst das Motto "Vielfalt. Fortschritt. Zukunft." Seit vielen Jahren stehen die 480 Unternehmen mit ihren mehr als hunderttausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für eine Branche, die all das verkörpert. In "guten wie in schlechten Zeiten". Und die Zeiten sind schwierig - aber die Branche hat Herausforderungen auch in der Vergangenheit überwunden. Das gilt auch für 2023. Es gilt, einiges zu bewältigen.

Wir sind weiter sehr aktiv auf der Suche nach Nachwuchs in den Unternehmen. Da hilft es, dass "die Chemie" eine der vielfältigsten Branchen überhaupt ist - bei den Mitarbeitenden, bei den Berufen, die hier ausgebildet werden oder an der DHBW studiert werden können - aber auch bei den Chancen. Einstiegs- und Aufstiegsqualifizierung sind in der chemischen Industrie nicht nur Schlagworte. Wir tun etwas - und das ist auch tariflich vereinbart und festgelegt. 

"Ausbildung starten. Zukunft gestalten." Das stimmt - und das zeigen wir 2023 im zweiten Jahr in ganz Baden-Württemberg mit unserer Ausbildungskampagne. Unsere Unternehmen bilden in knapp 50 unterschiedlichen Berufen aus, bieten Studienplätze gemeinsam mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Die Chancen sind gut - wir bauen darauf, dass Schulabgänger sie nutzen! 

Wir brauchen den Fortschritt, den unsere Unternehmen seit vielen Jahren in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, in der Produktion, aber auch im Vertrieb befördern, heute dringender denn je. Ohne die chemische Industrie sind viele der anstehenden Probleme nicht zu bewältigen: Klimawandel, der Schutz des Klimas, die Umstellung auf mehr erneuerbare Energien und deren Erzeugung oder auch die Gesundheit und die Ernährung einer immer noch stark wachsenden Weltbevölkerung.

Gleichzeitig müssen wir aber auch Überzeugungsarbeit leisten - dort, wo wir selbst abhängig von den Entscheidungen anderer sind. Ganz groß und für manchen Mittelständler bedrohlich fühlt sich der "Green Deal" der EU an. Auch die "CLP-Verordnung" zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen ist 2023 kritisch - auf die Umsetzung kommt es an! Besonders für das mittelständisch geprägte Chemie- und Pharmaland Baden-Württemberg gilt es hier, konstruktiv mitzuarbeiten und mitzugestalten. 

In Deutschland sehen wir mit Sorge, dass allen Ankündigungen zum Trotz nicht weniger Bürokratie, sondern mehr auf die Unternehmen zurollt. Das ist gerade jetzt ein Kardinalfehler der Politik: Denn nur mit starken, handlungsfähigen Unternehmen kann die Wirtschaft entscheidend bei der Bewältigung der parallelen Krisen mitwirken. Die baden-württembergische Wirtschaft hat dazu bereits im Herbst an den Ministerpräsidenten geschrieben: "Ohne diesen volkswirtschaftlichen Erfolg wären wir zukünftig nicht mehr in der Lage, ausreichend in die nachhaltige Transformation, in Bildung, Wissenschaft und Innovation zu investieren." Auch das müssen wir voranbringen - wir werden nicht aufhören, die Politik aufzufordern, endlich ein modernes Arbeitsrecht einheitlich und schlank umzusetzen. Nur so können wir dem demografischen Wandel standhalten und die echten Segnungen der Digitalisierung für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber nutzen. 

2023 kann in vielerlei Hinsicht entscheidend für die Zukunft des Wirtschafts- und Chemie-Standortes Baden-Württemberg sein. Brechen wir also in diese Zukunft auf und gestalten sie!