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Wirtschaftspressekonferenz 2007: Erfolgreiche Ausbildungsplatzsituation

17.04.2007

Stuttgart, 17. April 2007. Die chemische Industrie in Baden-Württemberg hat seit Mitte der 90er Jahre ihr Ausbildungsplatzangebot um mehr als

40 Prozent gesteigert. Allein im zurückliegenden Jahr erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr um 4,3 Prozent von 987 auf 1.029. Insgesamt befinden sich derzeit rund 3.100 Jugendliche in mehr als 50 verschiedenen Berufen in einer Ausbildung.

 

Nach Angaben von Peter Schiller, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg e. V., (agvChemie), soll dieses bisher erreichte Niveau gehalten werden. Dies sieht auch eine neue Vereinbarung im jüngsten Tarifabschluss vor.

 

Sorge bereitet Schiller die Ausbildungsfähigkeit vieler Bewerber. Jahr für Jahr müsse man feststellen, dass zu viele junge Menschen nicht nur inhaltliche Mängel, sondern auch eine fehlende Berufsorientierung und Verhaltensdefizite haben.

 

Deshalb will die chemische Industrie den Dialog mit Schulen und Lehrern weiter intensivieren. Das Spektrum der eingeleiteten Maßnahmen reicht von Lehrerfortbildungen über chemiespezifisches Unterrichtsmaterial bis hin zu naturwissenschaftlichen Schulprojekten. Besonders erfreulich ist, laut Schiller, dass inzwischen 85 Mitgliedsunternehmen regelmäßig vor Ort mit Schulen zusammenarbeiten. In Form von Partnerschaften werden Info-Veranstaltungen und Besichtigungen organisiert oder Praktika angeboten.

 

Mit Blick auf die Politik fordern die Chemie-Arbeitgeber eine bessere finanzielle Ausstattung des Bildungssystems. Sowohl im Schul- als auch im Hochschulbereich werden insgesamt nur 3,1 Prozent des BIP von der Öffentlichen Hand für Bildung zur Verfügung gestellt. Im Durchschnitt der OECD-Staaten sind dies 3,8 Prozent. Außerdem müssten die finanziellen Mittel stärker für die vorschulische Bildung und die Grundschulen eingesetzt werden.

 

Altersvorsorge

Die Chemie-Sozialpartner treten mit Nachdruck für den Ausbau der tariflichen Altersvorsorge ein. Bereits seit 1998 wird dieser Weg erfolgreich beschritten und durch ein neues Chemie-Modell zum 1. Januar 2006 entscheidend verstärkt. Über einen Grundbetrag, der ausschließlich für die Entgeltumwandlung zur Verfügung steht, sowie durch eine attraktive Tarifförderung wurde die Verbreitung der tariflichen Altersvorsorge deutlich erhöht.

 

Nach Angaben von Schiller ist die beitragsfreie Bruttoentgeltumwandlung eine besonders einfache und effektive Form der Förderung. Der Aufwand ist steuer- und beitragsfrei und dient mit den daraus zu erwartenden Kapitalerträgen in vollem Umfang der Vorsorge. Dies legen die zurzeit geltenden Sozialversicherungsregelungen bis 2008 fest.

Laut Schiller ist es deshalb eine zentrale Forderung der Chemie-Arbeitgeber, dass diese bestehenden Regelungen erhalten bleiben. Würden sie ab 2008 auslaufen, wären insbesondere die unteren Einkommensgruppen betroffen.

 

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