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Moderne Laborausstattung ermöglicht Studierenden Messungen in Echtzeit
16.895 Euro für die Hochschule Mannheim vom Chemie-Fonds
Mannheim 12. Februar 2025 Wieviel und welche Art von Zucker ist in einem Fruchtsaft enthalten? Aus was besteht eine Oberflächenbeschichtung? Studierende der Hochschule Mannheim können diese Fragen zukünftig ganz praktisch beantworten: Durch eine Förderung des Fonds der Chemischen Industrie haben sie jetzt Zugriff auf modernste Technik. Sie können jetzt zwei sogenannte „ATR-Probenmodule“ nutzen: Bei dieser „Abgeschwächten Total-Reflexion“ wird Infrarotlicht auf die zu untersuchende Probe geworfen und dann in einem Infrarotspektrometer die Reflexion gemessen. Das Institut für Prozessmesstechnik und innovative Energiesysteme (Institut PI) hat dafür 16.895 Euro erhalten. Heike Marburger, Referentin Kommunikation beim Verband der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI BW) übergab die Summe symbolisch an Prof. Dr. Thomas Beuermann in den Räumen des Instituts.
Anlässlich der Übergabe betonte Martin Haag, Vorsitzender des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg und Werkleiter bei Roche Diagnostics in Mannheim: „Für eine gute Ausbildung der Studierenden müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Eine moderne Laborausstattung gehört dazu. Letztendlich profitieren die Chemie-Unternehmen von motivierten und praktisch erfahrenen Absolventen“. Die gezielte Projektförderung durch den Chemie-Fonds, das Förderwerk des VCI, sei deshalb nur folgerichtig.
Die Vorteile der ATR-Technik liegen laut Thomas Beuermann auf der Hand: chemische Prozesse können damit optisch dargestellt und in Echtzeit erfasst werden. Mit den neuen Geräten werden Studierende sowohl qualitative als auch quantitative Analysen schnell durchführen können, ohne aufwendige Probenvorbereitung. „In den Versuchen lernen die Studierenden das zuvor in den Vorlesungen vermittelte Wissen praktisch anzuwenden. In der chemischen und pharmazeutischen Industrie wird an ähnlichen Fragestellungen gearbeitet. So können wir mit den neuen Messsystemen bestehende Industrie-Kooperationen im Rahmen von studentischen Abschlussarbeiten und Promotionen intensivieren“, erläuterte Beuermann während der Vorführung der neuen Technik. Die Einsatzmöglichkeiten der ATR-Probenmodule seien vielfältig. Auch in der Umweltanalytik, Forensik und bei biomedizinischen Fragestellungen sowie in der Halbleiter- und Elektroindustrie setzten Experten diese Geräte ein.
Zum Fonds der Chemischen Industrie
Als Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt der FCI seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds zahlreiche Stipendien und fördert die akademische Chemieforschung in Deutschland.
Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) fördert in diesem Jahr mit rund 375.000 Euro 18 zukunftsweisende Projekte an deutschen Hochschulen und Universitäten. Dabei liegt der Fokus auf den Themen „Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz in der (an)organischen Synthese und Katalyse“ sowie „Chemieethik“. Zusätzlich unterstützt der FCI auch eine themenoffene Förderlinie. Zu den geförderten Einrichtungen in Baden-Württemberg gehören die Universitäten in Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe sowie die Hochschulen Mannheim und Reutlingen.