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Krisengipfel Gas – Baden-Württemberg rückt zusammen | Chemieindustrie: Gas-Sparen muss möglich gemacht werden
Bürokratische Erleichterungen für den Brennstoffwechsel gefordert / "Fuel Switch" wichtig für die Branche
Stuttgart – 25. Juli 2022. Der Vorsitzende des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI BW), Martin Haag, stellte beim Krisengipfel Gas der Landesregierung Baden-Württemberg für die Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie fest:
„Wir sparen Energie, wo wir können. Aktuell gilt es, den Wechsel bei der industriellen Energieversorgung weg vom Gas zu ermöglichen, damit Erdgas dort verwendet werden kann, wo es nicht ersetzbar ist: In den Haushalten und in der Chemie. Dort werden aus Erdgas wichtige Grundstoffe für 90 Prozent aller anderen industriellen Produkte hergestellt. Dazu sind jetzt rechtssichere, schnelle und flexible Genehmigungen nötig.“
Wie Haag weiter ausführte, ändert auch die vorläufige Wiederaufnahme der Gaslieferung aus Russland nichts an der grundsätzlichen Problematik: „Es bleibt dabei: Wir können und wir wollen die notwendige Produktion in der Chemie- und Pharmaindustrie nicht einstellen oder drosseln. Das würde Arbeitsplätze kosten, weil wir in einem intensiven internationalen Wettbewerb stehen. Also muss weiter daran gearbeitet werden, Erdgas einzusparen. Da ist jeder gefordert – und die Chemieindustrie bringt ihren Beitrag, wo das technisch und wirtschaftlich möglich ist.“
Die chemische Industrie ist der größte Industrie-Nutzer von Erdgas. Insgesamt benötigen die Unternehmen deutschlandweit etwa 15 Prozent des hier verbrauchten Erdgases. Dabei werden gut ein Viertel des Erdgases als Rohstoff für zahlreiche Produkte, knapp drei Viertel für die Erzeugung von Eigenstrom und Prozesswärme.