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Fachtagung der Chemie-Arbeitgeber und der IG BCE in Karlsruhe: Wie kann die Transformation in der Branche geschafft werden?
Sucher: “Gemeinsames Vorgehen der Chemie-Sozialpartner ist notwendig” / Von der Politik wurden passende Rahmenbedingungen und mehr Flexibilität gefordert
Karlsruhe, 20. November 2023. An die siebzig Fachleute aus Betrieben, Verbänden und Gewerkschaft der chemischen und pharmazeutischen Industrie kamen am Montag in Karlsruhe zusammen, um die Transformation der Arbeitswelt zu diskutieren. Eingeladen hatten der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg (agvChemie) und die baden-württembergische Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Vorgestellt und eingeordnet wurde unter anderem die Studie „Chemie-Arbeitswelten 2030“, die die Chemie-Arbeitgeber in Auftrag gegeben hatten. Außerdem standen Beispiele aus Unternehmen und vielversprechende Projektansätze auf der Tagesordnung.
Björn Sucher, Hauptgeschäftsführer des agvChemie, stellte dazu fest: „Wir haben inzwischen durch die Arbeitgeber-Studie eine gute Grundlage, mit der wir arbeiten können. Und eines ist besonders deutlich geworden: Wir müssen einerseits unsere Hausaufgaben machen, jeder für sich, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. Das kann uns niemand abnehmen.“ Hinzu kommt, so Sucher weiter, die Notwendigkeit für die Arbeitgeber und die Gewerkschaften, gemeinsam von der Politik sachgerechte und verlässliche Rahmenbedingungen einzufordern: „Nur mit Rahmenbedingungen, die uns auch Freiheiten lassen, können die Chemie-Sozialpartner das tun, was sie am besten können: Für ihre Branche das Beste herausholen!“
Dr. Andreas Ogrinz vom Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) sieht in der Transformation für die Branche „eine riesige Aufgabe“. Er sieht grundsätzlich sehr große Chancen, wenn die Weichen jetzt richtig gestellt werden: „Erfolgskritisch wird sein, dass wir nachhaltiger werden, Mitarbeitende besser einsetzen und die Digitalisierung bewältigen“.
Aus Sicht der IG BCE stellte Nils Hindersmann dar, wie sich die Branche in den nächsten Jahren entwickeln kann - und welche Mechanismen für eine Gewerkschaft hier notwendig sind. Er ging insbesondere auf die gesellschaftlichen Herausforderungen ein - vom Wertewandel über Generationswechseln bis hin zu Veränderungen im politischen System.
„Wir brauchen smarte Lösungen für smartes Wachstum“, war für Catharina Clay, die Landesbezirksleiterin der IG BCE Baden-Württemberg, ein klares Ziel. Sie sieht in einer starken Sozialpartnerschaft, mit einer stabilen Mitgliedschaft bei den Gewerkschaften und den Arbeitgebern, eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Transformation.