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Engagierte junge Naturwissenschaftler, spannende Projekte und tolle Preise

Finale des Realschulwettbewerbs NANU?! im Karlsruher ZKM

28.06.2024

Karlsruhe, 28. Juni 2024. Aus Frommern (Balingen), Bietigheim und Heilbronn kommen die diesjährigen Siegerteams des naturwissenschaftlichen Realschulwettbewerbs NANU?!. Die jungen Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler haben einen biologischen Superabsorber erforscht, einen biologisch abbaubaren und gesunden Kaugummi entwickelt sowie ein Solarkraftwerk für warmes Wasser im Schulgarten konzipiert und gebaut. Die Jury und die Kultusstaatsekretärin Sandra Boser waren begeistert: “Die Schülerinnen und Schüler haben Hypothesen entwickelt und mit großem Durchhaltevermögen an Lösungen gearbeitet,” so Boser in Karlsruhe. 

Das Finale des Realschulwettbewerbs fand im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe statt. Für die geschäftsführende Vorständin des ZKM, Dr. Helga Huskamp, war ihr Haus genau der richtige Ort dafür: “Das ZKM experimentiert auch - ihr seid hier genau richtig,” gratulierte sie den Forscher-Teams. 

Zehn Finalisten traten in Karlsruhe vor eine fachkundige Jury - nachdem sich insgesamt viermal so viele Realschulgruppen mit ihren Projekten beworben hatten. Dr. Tobias Pacher, zuständig für Bildung und Ausbildung bei den Verbänden ChemieBW und Mitglied der Jury: “Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement, Ausdauer und viel Eigenständigkeit die Schülerinnen und Schüler bei ihren Projekten vorgegangen sind. Denn diese Eigenschaften sind wichtig: Gerade in einer forschungsintensiven Zukunftsindustrie wie der Chemie- und Pharmabranche warten die Unternehmen darauf, solche Mitarbeiterinnen in Zukunft zu bekommen!” 

Seit 27 Jahren gibt es diesen einzigartigen, landesweiten naturwissenschaftlichen Realschulwettbewerb. Die Beiträge sind projektorientierte Unterrichtsvorhaben des Schuljahres 2023/2024 aus den Bereichen Naturwissenschaft oder Technik. Der NANU?!-Wettbewerb fördert in Baden-Württemberg den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht an Realschulen und stärkt damit das Profil dieser Schulart. Gefördert wird der Wettbewerb von der Dieter Schwarz Stiftung (ihr Förderpreis ging an die Eichendorff-Realschule in Gottmadingen), den Verbänden Chemie Baden-Württemberg, dem Fonds der Chemischen Industrie und dem Förderverein ‚So ist Realschule‘. Die Sachpreise für die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs ermöglichen die Dieter Schwarz Stiftung, die Firma Hedinger und der Europapark Rust (Weitere Informationen unter www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Schule/NANU).  

Die diesjährigen Siegerprojekte sind: 

Die Forscher-Werkstatt Klasse 5-7 des Schulverbunds Frommern entdeckte durch einen spannenden TV-Beitrag das „Judasohr“, einen ganz besonderen Pilz, für sich. Nachdem die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ann-Kristin Nonnenmacher sowie ihrem Lehrer Bernhard Schlude mit der Frage beschäftigten, wie naturwissenschaftliches Arbeiten funktioniert, wandten sie dies direkt auf den Pilz an: Das Judasohr – der biologische Superabsorber. Tatsächlich gelang es ihnen, im nahegelegenen Friedhof das „Judasohr“ zu finden. In der AG wurde der Pilz dann systematisch auf Aufbau und Eigenschaften untersucht, wobei einige Besonderheiten entdeckt wurden. So erkannten die jungen Forscherinnen und Forscher, dass der Pilz in der Lage ist, Feuchtigkeit aus der Luft zu absorbieren. Ein wahrer Superabsorber! Vielleicht sogar ein neues Wundermittel gegen Schimmelpilz…!?  

„BioBubbleGum“ Schütze dich und deine Umwelt – mit diesem Titel hat sich die Forscher-AG der Realschule im Aurain in Bietigheim, unter Leitung von Sabine Scheyhing, beschäftigt. In etwa 30 Unterrichtsstunden wurden nicht nur herkömmliche Kaugummis und deren Wirkung auf den menschlichen Körper unter die Lupe genommen, sondern es wurde nach einer gesunden und umweltfreundlichen Kaugummialternative ohne Mikroplastik und Geschmacksverstärker gesucht. Dazu mussten einige Ansätze, unter Verwendung verschiedener Zutaten und Mengen, ausprobiert werden. Unterstützung holte sich die Gruppe bei einer Zahnärztin und einer Apothekerin. Im Fach WBS wurden ansprechende Kaugummiverpackungen konzipiert und hergestellt.

Die „Jugend forscht AG“ der Klassenstufen 5 und 6 der Mörike-Realschule Heilbronn setzte sich zum Ziel, warmes Wasser für den Schulgarten aufbereiten zu können, um ihre Hände im Schulgarten waschen zu können. Schnell wurde klar, dass hier richtig geforscht werden muss. Woher kann die Energie zum Erwärmen des Wassers kommen? Wo wird das Wasser erwärmt und wie sieht das Leitungssystem des Wassers aus? All diesen Fragen ist Herr Burkhardt mit seinen Schülerinnen und Schülern im Projekt „Warmes Wasser durch die Sonne für unseren Schulgarten“ nachgegangen. Dabei wurden mehrere Versuchsreihen durchgeführt und ausgewertet. Nachdem die ersten Erkenntnisse über die Wasseraufbereitung gewonnen waren, wurde ein Testkraftwerk für weitere Experimente mit unterschiedlichen Wasserschläuchen gebaut. Ziel ist, ein eigenes Warmwasser-Sonnen-Kraftwerk für den Schulgarten zu bauen, damit zukünftig die Hände richtig gewaschen werden können.

Frei verwendbare Fotos der Siegerteams und Impressionen vom Wettbewerb sind nachstehend zu finden und auch herunterzuladen (Links zum Dienst “Flickr.com”).