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Chemie-Tarifverhandlungen 2007: Tarifforderung ist nicht realistisch

15.12.2006

Baden-Baden, 15. Dezember 2006. - „Die Tarifforderung schießt über das Ziel einer nachhaltig verkraftbaren Tariferhöhung weit hinaus", kommentiert Klaus Hütig, Hauptgeschäftsführer der baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber (agvChemie Baden-Württemberg), die Forderung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) vom Donnerstag. "Die Forderung ist auch angesichts der Prognosen für das Jahr 2007, für das verhandelt wird, deutlich überhöht."

 

Für 2007 werde von rückläufigen Wachstumsraten in der deutschen chemischen Industrie ausgegangen. Gleichzeitig herrschten in Deutschland noch immer hohe Standortkosten vor. „Wir leiden an hohen Arbeits-, Energie- und Rohstoffkosten“, ergänzt Hütig.

 

Dies träfe vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die die hohen Kostensteigerungen nicht vollständig auf die Preise umwälzen könnten. Fast 90 Prozent aller Mitgliedsunternehmen des agvChemie fallen in diese Größenklasse. „Diese Unternehmen stehen unter erhöhtem Wettbewerbsdruck.“

 

„Die Tarifpolitik muss langfristig die Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Produktionsstandorte und Arbeitsplätze können nur gesichert werden, wenn die Entgelte für alle Unternehmen finanzierbar bleiben“, so Hütig.

 

Die Chemie-Tarife in Baden-Württemberg gelten für 260 Unternehmen mit 76.500 Beschäftigten.