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Chemie-Tarifverhandlungen 2007 für Baden-Württemberg vertagt

23.01.2007

Baden-Baden/Karlsruhe, 23. Januar 2007. - Nach der regionalen Chemie-Tarifverhandlung für Baden-Württemberg zeigten sich die Arbeitgeber am Dienstag enttäuscht von den unrealistischen Forderungen der Chemie-Gewerkschaft. "Die damit erzeugte Erwartungshaltung ist aufgrund der jetzt erkennbaren wirtschaftlichen Rahmendaten nicht hilfreich", so Mark Hagmann, Vorsitzender der Tarifkommission des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie) nach Ende der mehrstündigen Debatte. Die Gewerkschaft hatte - bundesweit einmalig - 6,5 Prozent mehr Entgelt gefordert.

 

"Wir sind in der Chemie aus einer rezessiven Phase herausgekommen. In der Vergangenheit konnten wir auch durch Tarifabschlüsse mit Augenmaß die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche verbessern" sagte Hagmann. Jetzt müsse das Erreichte gesichert werden. Hier sei Tarifrealismus von den Beteiligten gefragt, keine Tarifeuphorie.

 

Hagmann betonte, dieses Jahr werde nicht so wachstumsstark wie 2006. Die konjunkturelle Dynamik der deutschen Chemie-Industrie habe ihren Zenit überschritten. Die Arbeitgeber wiesen auf Unsicherheitsfaktoren wie die Energie- und Rohstoffkosten oder die unterschiedliche Entwicklung der Teilbranchen hin.

 

"Besonders für Baden-Württemberg mit seiner mittelständischen

Unternehmensstruktur gilt: Die Entgelte müssen auch für die Unternehmen und Teilbranchen, die nicht mit 'goldenen Bilanzen' glänzen können, finanzierbar bleiben", forderte Gerhard Schäferkord, Hauptgeschäftsführer des agvChemie, an die Adresse der Gewerkschaft gerichtet.

 

Die Verhandlungen wurden ohne Ergebnis vertagt. Sie werden am 8. Februar in Hannover auf Bundesebene fortgesetzt. Die Chemie-Tarife in Baden-Württemberg gelten für 260 Unternehmen mit 76.500 Beschäftigten.