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Chemie-Tarifrunde 2008: Tarifabschluß muss flexibel und bezahlbar sein
Baden-Baden, 21.02.2008 - "Nicht der teuerste Weg ist der erfolgreichste", reagierte heute der Hauptgeschäftsführer der baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber (agvChemie), Gerhard Schäferkord, auf die Forderungen der Gewerkschaft IG BCE für die laufende Tarifrunde. Gefordert werden eine Entgeltsteigerung von sieben Prozent, die Fortsetzung des Tarifvertrages "Zukunft durch Ausbildung" bis 2015, die Verlängerung des Altersteilzeit-Tarifvertrages sowie ein neues Tarifpaket zur "Gestaltung der Lebensarbeitszeit". Schäferkords grundsätzliche Einschätzung: "Die Forderungen sind nicht auf dem Boden der Realität."
Die überwiegend mittelständischen Chemie-Unternehmen in Baden-Württemberg sind auf einen flexiblen und bezahlbaren Tarifabschluß angewiesen. Das laufende Jahr birgt erhebliche Risiken gerade für die chemische Industrie. Diese liegen unter anderem in steigenden Rohstoff- und Energiepreisen und dem wachsenden Aufbau von konkurrierenden Produktionskapazitäten in den entwicklungsstarken Schwellenländern. Hinzu kommt die andauernde Belastung des internationalen Finanzsystems sowie der starke Euro.
Die "Lebensarbeitszeit" ist für die Chemie-Arbeitgeber gleichwohl ein wichtiges Thema: "Wir werden uns den demographischen Herausforderungen stellen, und wir wollen ihnen auch mit tariflichen Mitteln begegnen", so Schäferkord. Dabei gilt es, Anreize zu längerer Beschäftigung zu schaffen und den vorzeitigen Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit nicht weiter zu fördern.
Die erste Chemie-Tarifverhandlung für Baden-Württemberg wird am 4. März 2008 in Karlsruhe stattfinden. Dort wird über die Tarife für 260 Unternehmen mit 76.500 Beschäftigten verhandelt.