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Chemie-Tarifrunde 2008: Forderungsempfehlung der IG BCE zurückgewiesen

12.12.2007

Baden-Baden, 12. Dezember 2007. - Die baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber (agvChemie) haben die Tarifforderung der Industrie Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie zurückgewiesen. "Die Forderung ist unrealistisch", so agvChemie-Hauptgeschäftsführer Gerhard Schäferkord. Zwar sei das Jahr 2007 für die Branche ein gutes Jahr gewesen. 2008 berge allerdings Risiken gerade für die chemische Industrie. Dies sind steigende Rohstoff- und Energiepreise und der wachsende Aufbau von konkurrierenden Produktionskapazitäten in den entwicklungsstarken Schwellenländern. Hinzu komme die andauernde Belastung des internationalen Finanzsystems sowie der starke Euro.

 

Diese Herausforderungen dürften, so Schäferkord, auch in der Tarifpolitik nicht außen vor gelassen werden: "Wir müssen den Sinn für die Realität bewahren, um die wiederhergestellte Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen nicht zu gefährden". Abgehobene Forderungen seien nicht sinnvoll. Vielmehr müsste langfristig eine gemäßigte Tarifpolitik betrieben werden, die eine sich abschwächende Konjunktur 2008 im Blick habe.

 

Ein wichtiges Argument der Arbeitgeber: Die Realeinkommen in der Chemie sind im laufenden Jahr - trotz der anziehenden Inflation - deutlich gestiegen. Die Beschäftigten haben damit, das unterstrich Schäferkord, Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung.

 

Die erste Chemie-Tarifverhandlung für Baden-Württemberg findet am 4. März 2008 in Karlsruhe statt. Dort wird über die Tarife für 260 Unternehmen mit 76.500 Beschäftigten verhandelt.