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Baden-Württembergische Chemie-Arbeitgeber lehnen Bildungsfreistellungsgesetz ab / Wettbewerbsfähigkeit für Mittelstand gefährdet
Baden-Baden, 27. März 2013. Die Chemie-Arbeitgeber in Baden-Württemberg lehnen die geplante Einführung von fünf Tagen bezahltem Bildungsurlaub im Land ab. Der Beirat des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (agvChemie) beschloss dies in seiner Sitzung am Donnerstag in Baden-Baden. „Die fünf bezahlten Urlaubstage würden die Personalkosten der Unternehmen noch weiter in die Höhe treiben“, wies Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, die Gesetzespläne zurück. Er erläuterte den Beschluss des mit knapp vierzig Unternehmern und Managern der Chemie-, Pharma- und Lack-Unternehmen besetzten Gremiums: „Wir können nicht ständig die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Land beschwören und dann mit einem solchen Gesetz genau diese weiter einschränken“. Im Koalitionsvertrag von Grün-Rot ist ein solches Gesetz geplant – und aus dem Haus von Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid wird in Kürze ein Entwurf vorliegen.
Der Arbeitgeberverband Chemie vertritt im Land 232 Unternehmen der Branche, die etwa 73.000 Beschäftigte haben. Diese Unternehmen sind zu 80 Prozent Mittelständler mit weniger als 300 Mitarbeiter. Hier sei keine „Luft“, noch weitere Kosten wegzustecken. Die Chemie-Arbeitgeber werden in den zu erwartenden Anhörungen im Landtag und gegenüber ihren regionalen Abgeordneten ihre Positionen deutlich vertreten, kündigte Mayer an.
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Die Unternehmen im Verband sind in der Mehrzahl kleinere und mittelständische Unternehmen mit weniger als 300 Mitarbeitern. Die größte Teilbranche ist die pharmazeutische Industrie, gefolgt von Farben, Lacken und Bautenschutz. Eine wichtige Kundengruppe der Chemie im Land sind die Automobil-, Anlagen- und Maschinenbauer in Baden-Württemberg. Die Exportquote der Unternehmen beträgt etwa 61 Prozent.