Pharma

Zwei Jahre AMNOG: Pharma-Industrie beweist Innovationskraft trotz Hürden

21.01.2013

Das derzeit primär auf Kostendämpfung statt Versorgungsqualität ausgerichtete Verfahren zur Frühen Nutzenbewertung mache es Herstellern immer schwerer, innovative Produkte auf den Markt zu bringen, erklärten der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (<link http: www.bpi.de>BPI) und der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (<link http: www.vfa.de>vfa) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Ein Beispiel dafür sei die einseitige Wahl der Vergleichstherapie durch den gemeinsamen Bundesausschuss (<link http: www.g-ba.de>G-BA). Sowohl die Abwägung von Nutzen und Schaden eines neuen Arzneimittels als auch die Berücksichtigung von Patientenpräferenzen blieben dabei völlig im Dunkeln. Im Verfahren eingereichte Studien würden nur teilweise akzeptiert, stattdessen unangemessene Forderungen nach Zusatznutzen erhoben, so die Verbände. Hierdurch würde das neue Bewertungssystem ad absurdum geführt und den Patientinnen und Patienten in Deutschland in letzter Konsequenz eine innovative Therapie vorenthalten.

Obwohl als „lernendes System“ geplant, würde bei der Frühen Nutzenbewertung bewusst in Kauf genommen, dass die Rahmenbedingungen für die Arzneimittel-Hersteller noch immer nicht verlässlich sind, betonten die Verbände. Gerade das sei jedoch ein erklärtes Ziel der Arzneimittelmarktreform (<link http: www.bmg.bund.de krankenversicherung arzneimittelversorgung arzneimittelmarktneuordnungsgesetz-amnog.html>AMNOG) gewesen.

Eine übermächtige Rolle des GKV-Spitzenverbands käme erschwerend hinzu: er ist im Stiftungsrat und im Vorstand des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (<link http: www.iqwig.de>IQWiG) vertreten, beschließt im G-BA über Vergleichstherapie und Nutzenbewertung mit und verhandelt am Ende mit dem Hersteller über Rabatte. Dadurch entsteht Unsicherheit über Marktbedingungen für Innovationen - und die ist für forschende Unternehmen eine schwere Hürde.

Trotz allem seien bereits 27 Verfahren abgeschlossen. Dabei sind rund zwei Drittel aller Produkte zum Teil positiv bewertet worden: der Zusatznutzen der pharmazeutischen Innovationen wurde hier anerkannt, so die Pharma-Verbände. Dies dürfe jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass Änderungen bei den aufgeführten Problemfeldern notwendig seien. Nur so könne medizinischer Fortschritt auch in Zukunft den Patientinnen und Patienten zugute kommen.

Die gemeinsame Pressemitteilung der Verbände gibt es <link http: www.bpi.de fileadmin media bpi downloads internet presse pressemitteilungen>hier als Download.