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Evonik, Roche Pharma, Weleda und der Mitglieder des Vereins „Chemie und Pharma am Hochrhein“ für herausragende Transparenz-Projekte ausgezeichnet

 „Responsible Care“-Preise vom VCI Baden-Württemberg übergeben

18.08.2022

Baden-Baden, 18. August 2022. Zwei Landessieger, zwei Sonderpreise: Das ist die Bilanz des diesjährigen Responsible Care-Wettbewerbs des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI BW). Gesucht waren unter den 318 Mitgliedsunternehmen des in Baden-Baden ansässigen Verbandes herausragende Projekte unter dem Motto „Unser Beitrag zur Transparenz“. Bei der Übergabe sagte der Hauptgeschäftsführer des VCI BW, Prof. Dr. Winfried Golla: „Diese herausragenden Unternehmensleistungen, auch in schwierigen Zeiten einen offenen und ehrlichen Dialog mit Anspruchsgruppen zu pflegen, können gar nicht genug wertgeschätzt werden. Sie sind aber auch Zeichen, auf welchem hohen Niveau sich unsere gesamte Branche beim Thema Transparenz bewegt.“

Als die zwei Landessieger wurden ausgezeichnet ein vielfältiges und umfassendes Kommunikationsprojekt der Evonik Industries am Standort Rheinfelden und der langjährige und offene Dialog von Roche Pharma in Grenzach bei einer Altlastensanierung. Den Sonderpreis „Digitalisierung“ erhielt Weleda aus Schwäbisch Gmünd für die Verankerung ihrer digital-ethischen Prinzipien in öffentlichen Unternehmensleitlinien. Die Unternehmen, die Mitglied in dem aus dem Zusammenschluss von Organisationen und Bürgern in der Region Hochrhein entstandenen Verein „Chemie und Pharma am Hochrhein“ sind, wurden mit einem Sonderpreis geehrt: Das einzigartige Konzept und der offenen Dialog unterschiedlichster Gruppen und Organisationen beeindruckte die Jury.

Am baden-württembergischen Responsible Care-Wettbewerb konnten sich alle Mitgliedsunternehmen des VCI im Land beteiligen. Die Jury bestand aus dem Wissenschaftsjournalisten und TV-Moderator Ingolf Baur, der Ministerialdirigentin Sibylle Hepting-Hug, Abteilungsleiterin im Umweltministerium Baden-Württemberg, und Jürgen Lochner, stellvertretender Vorsitzender des VCI Baden-Württemberg.

Was ist Responsible Care?

Die Initiative Responsible Care steht für die ständige Verbesserung von Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Sicherheit in den Unternehmen der chemischen Industrie – unabhängig von gesetzlichen Vorgaben. Responsible Care bietet Management-Werkzeuge, Good-Practice-Beispiele, Informationen und Empfehlungen zu Themen wie Umweltschutz, Produktverantwortung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Transportsicherheit. Auch den Dialog zu diesen Themen umfasst die Initiative. Responsible Care ist fester Bestandteil von „Chemie hoch 3“ (http://www.chemiehoch3.de).

Die ausgezeichneten Unternehmen und Projekte

Multichannel-/Multi-Stakeholder Kommunikation - Evonik Industries AG, Rheinfelden 

Eine menschliche und offene Kommunikation ist das Ziel beim ausgezeichneten Projekt der Evonik. Dabei stand im Vordergrund, die unterschiedlichen Zielgruppen passgenau zu erreichen und den Dialog aufzunehmen. Für die Generation Z kamen so beispielsweise digitale Medien zum Einsatz – auf eigenen Kanälen der Evonik und Social-Media-Plattformen wurden Bilder, Videos und Testimonials verbreitet. Die Nachbarschaft des Werkes wurde mit einer neuen Nachbarschaftszeitung erreicht. Die Themen sind all das, was die Nachbarn und das Unternehmen betreffen – von Sicherheit über die Menschen im Werk bis hin zu Evonik als Arbeitgeber. Ein Unternehmen ist immer auch politischer Akteur – und so gehören zu den Stakeholdern natürlich alle politischen Entscheider: Hier geht es primär um die Darstellung als nachhaltigen Produktionsstandort und den politischen Diskurs zu relevanten Themen wie etwa Wasserstoff. Evonik ist seit fast 125 Jahren am Standort Rheinfelden tätig (1200 Beschäftigte).

Nachhaltigkeit im Dialog: Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Sanierung der Ablagerung Kesslergrube durch die Roche - Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

Mehr als zehn Jahre Dialog – das ist unterm Strich Anspruch und Wirklichkeit der Kommunikation der Roche Pharma zur Sanierung der ehemaligen Deponie Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen. Roche folgte damit den selbst gesetzten Ansprüchen, Altlasten nachhaltig und vollständig zu beseitigen. Neben den technischen Arbeiten stand immer auch die Kommunikation mit allen betroffen Anspruchsgruppen im Vordergrund: Das Unternehmen informierte mit Beginn der Planungsphase 2012 kontinuierlich und über verschiedenste Kanäle umfassend und transparent. Ein Besucherzentrum stand im Mittelpunkt der Maßnahmen – und viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, eine Website, ein Newsletter, verschiedene Broschüren und ein SMS-Dienst ergänzen das umfassende Informationsangebot. Um Geruchsbelästigungen durch die Sanierungsarbeiten möglichst schnell erkennen zu können, wurden freiwillige „Geruchsmelder“ aus dem Kreis der Anwohner gewonnen und professionell geschult. Die Roche Pharma AG hat in Grenzach-Wyhlen eine lange Geschichte und beschäftigt dort 1350 Mitarbeitende.

Die digitale Unternehmensverantwortung der Weleda AG - Weleda AG, Schwäbisch Gmünd

Digitale Transparenz wird bei Weleda nicht nur gelebt, sondern das Unternehmen hat in der Digital Strategie unternehmensweit gültige digital-ethische Prinzipien definiert. Sie sind in allen Strukturen verankert, gehen über gesetzliche Vorschriften hinaus und stehen für den Anspruch des Unternehmens, im Einklang mit Mensch und Natur tätig zu sein. Auf drei Säulen bauen die fünfzehn ethischen Prinzipien auf: Einmal der gute und sichere Umgang mit Daten und Algorithmen. Dann die Unterordnung des digitalen Arbeitens unter den Menschen – Gesundheit, Beteiligung und Chancengleichheit sind hier wichtig. Zuletzt gilt es, einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft auch mit den digitalen Werkzeugen und dem digitalen Arbeiten zu erreichen. Die Weleda AG hat ihren deutschen Sitz in Schwäbisch Gmünd (765 Mitarbeitende). 

Unser Beitrag zur Transparenz – Der Verein Chemie und Pharma am Hochrhein e. V. - Gruppenantrag von BASF Grenzach GmbH, Grenzach-Wyhlen, DSM Nutritional Products GmbH, Grenzach-Wyhlen, Evonik Operations GmbH, Rheinfelden, Novartis Pharma Produktions GmbH, Wehr, RheinPerChemie GmbH, Rheinfelden, Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

Eine Bürgerinitiative, ein „Runder Tisch“ und jetzt ein Verein: Das ist die Entwicklung, die ein einzigartiges Forum am Hochrhein durchgemacht hat. Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche am Hochrhein, die Landkreise Lörrach und Waldshut, Städte und Gemeinden, Verbände und Körperschaften, Berufsschulen und die Chemie-Gewerkschaft sprechen und arbeiten in einem Verein zusammen. Ziel und Ergebnis war immer, den Dialog zu pflegen und mehr über die anderen Partner zu erfahren. So entstanden Verständnis, partnerschaftliches Miteinander, gemeinsame Projekte. In zahlreichen Arbeitsgruppen werden die Herausforderungen und Chancen der Chemie- und Pharmaregion Hochrhein besprochen und es werden Ideen entwickelt, die Chemie- und Pharmaindustrie als attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder sichtbar zu machen und den Dialog mit der Bevölkerung zu stärken.  

Fotos der Übergabe der Auszeichnungen - zur redaktionellen Verwendung frei (Download via Bilderdienst Flickr.com)