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Mitgliederversammlung des agvChemie: Vortrag Dr. Asfa-Wossen Prinz Asserate zu „Werte und Tugenden im Wirtschaftsleben des 21. Jahrhunderts“

04.06.2013

Der äthiopisch-deutsche Unternehmensberater Dr. Asfa-Wossen Prinz Asserate sprach anlässlich der Mitgliederversammlung der baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber (agvChemie) zur Wirtschaftsethik – „mit aller Gelassenheit ebenso wie mit großem Engagement“, wie Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des agvChemie, einführte. Er bezeichnete ihn als einen „wahren Kenner“ der deutschen Gesellschaft nach Georg Simmel als einen „Wandernden, der bleibt“.

„Tugenden und Manieren prägen nicht nur das Leben eines einzelnen Menschen – sie sind die Basis des Zusammenlebens einer Gesellschaft“, so Asserate in Baden-Baden. Die Werte Europas leitete er aus der griechischen Philosophie, dem römischen Recht und der christlichen Prägung ab: so habe sich ein gemeinsamer Wertekanon entwickelt.

Werte als „Klebstoff der Gesellschaft“

Inzwischen sieht er eine Werte-Krise, die auch von zu wenig Hintergrundwissen über die eigenen Wurzeln verursacht wird. Beispielsweise kann das Konzept der Menschenwürde kaum ohne ihre Herkunft – wiederum aus der griechisch-römischen Philosophie und dem christlichen Menschenbild entstanden – richtig verstanden werden. Aber: Werte, die von Staat und Kirche geprägt wurden, leiden, so Asserate, unter der Schwäche der Autorität dieser Institutionen.

Werte und Tugenden sind aktuell

Gerade im Wirtschaftsleben sieht Asserate die Notwendigkeit, Werte als inneren Kompass zu haben und zu leben. Es reiche nicht aus, im Privaten „ein guter Mensch“ zu sein. Auch und gerade im öffentlichen Leben müsse im Wirtschaftsleben Verlässlichkeit, Aufrichtigkeit und eine klare Wertorientierung gelebt werden.

Das altmodisch klingende Wort der „Tugenden“ ist also, so Asserate, hoch aktuell – gerade in Zeiten der Umwälzung, in der zahlreiche Regeln und feststehend geglaube Annahmen ins Wanken geraten.

Zum Vortragenden ist eine Kurzvita als PDF-Dokument verlinkt.