BAVC: Chemie ist eine der sichersten Branchen

24.09.2012

Das Risiko, am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin einen Unfall zu erleiden, ist im vergangenen Jahr wieder gesunken, stellt der Bundesarbeitgeberverband Chemie (<link http: www.bavc.de>BAVC) in einer Veröffentlichung fest. In der gesamten Wirtschaft ging die Quote von 25,8 Unfällen je 1.000 Vollzeitstellen im Jahr 2010 auf 24,5 im Jahr 2011 zurück. In der Chemie-Branche ist laut dem Verband von 2011 zu 2010 eine leichte Steigerung der Unfallzahlen zu verzeichnen. Im Vergleich mit der gesamtwirtschaftlichen Unfallquote ist die chemische Industrie jedoch weiterhin eine der sichersten Branchen in Deutschland. Es ereigneten sich im Jahr 2011 auf 1.000 Vollzeitstellen 15,14 meldepflichtige Arbeitsunfälle. In absoluten Zahlen waren dies 13.205 Unfälle. Die Investitionen der Unternehmen in die Prävention lohnten sich demnach doppelt, stellen die Chemie-Arbeitgeber fest. Denn zum einen seien niedrigere Unfallrisiken eine gute Voraussetzung, um die Beitragsbelastung der Wirtschaft möglichst gering zu halten. Zum anderen zeigten wissenschaftliche Studien, dass Unternehmen direkt von Investitionen in den Arbeitsschutz profitieren – zum Beispiel durch geringere Ausfallzeiten oder weniger unfallbedingte Betriebsstörungen.

Weniger Wegeunfälle

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle je 1.000 Vollzeitstellen ist auch bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (<link http: www.bgrci.de>BG RCI) gesunken, so der Verband. Nachdem 2010 ein leichter Anstieg der Unfälle zu verzeichnen war, sanken die Unfallzahlen wieder - bei anhaltend guter Produk­tionslage. Die Quote der meldepflichtigen Arbeitsunfälle betrug im Jahr 2010 19,24 und ging im Jahr 2011 auf 18,75 zurück. Auch bei den Wegeunfällen setzte sich diese positive Entwicklung fort. Im Jahr 2011 ereigneten sich je 1.000 Versicherte 4,26 Wegeunfälle. Im Jahr 2010 waren es noch 4,99 Wegeunfälle.

Arbeitgeber finanzieren Unfallversicherung

Die Unfallversicherung wurde im Jahr 2011 mit insgesamt 10,3 Milliarden Euro ausschließlich von den Arbeitgebern finanziert. Trotz der erfreulichen Entwicklung bei den Arbeitsunfällen wirke sich dies bislang nicht auf den durchschnittlichen Beitragssatz aus, stellt der BAVC fest. Die Arbeitgeber fordern deshalb eine Kostenentlastung. Die Halbierung der Unfallzahlen seit 1990 müsste nach Ansicht der Arbeitgeber stärker in der Beitragssatzhöhe zum Ausdruck kommen. Dazu sei eine Reform der gesetzlichen Unfallversicherung notwendig.