Pharma

vfa: Alzheimer ist Topthema in der Pharmaforschung

18.02.2013

Die Erforschung der Alzheimer Krankheit und die Entwicklung von Medikamenten zu ihrer Behandlung ist und bleibt ein Top-Thema in der Pharma-Forschung. Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (<link http: www.vfa.de>vfa) erläuterte,  dass diese typische Alterskrankheit aufgrund des demographischen Wandels in Deutschland immer häufiger auftreten wird. Derzeit gibt es in Deutschland rund 700.000 Alzheimer-Kranke. Bis 2050 dürften es doppelt so viele sein. Die Entwicklung neuer Medikamente, die Alzheimer wirksamer aufhalten, habe bei den Pharmaunternehmen deshalb seit einigen Jahren hohe Priorität. Fast die Hälfte der Mitgliedsunternehmen des vfa arbeitet in mindestens einem ihrer weltweiten Forschungszentren daran.

Mehr als 60 Medikamente werden derzeit mit Patienten in klinischen Studien erprobt; viele davon auch unter Beteiligung deutscher Kliniken. Acht Präparate mit neuen Wirkstoffen haben bereits das letzte Stadium der klinischen Erprobung erreicht und können in den nächsten Jahren die Zulassung erlangen. Dazu kommen noch einmal mindestens 54 neue Medikamente, die derzeit in der klinischen Phase I mit Gesunden getestet werden. Die neuen Präparate sollen wesentlich wirksamer ins Krankheitsgeschehen eingreifen und so die geistigen Fähigkeiten über längere Zeit bewahren. Sie beruhten auf unterschiedlichen Behandlungsansätzen, so dass das Aus eines einzelnes Entwicklungsprojekt nicht bedeute, dass nicht andere Projekte zum Ziel kommen können, betonte der vfa.

Versorgung von Patienten in Deutschland unzureichend

Besorgniserregend sei bei der Versorgung der Alzheimer-Demenz-Patienten in Deutschland vor allem, dass Untersuchungen gezeigt hätten, dass lediglich ein Teil der Betroffenen überhaupt Medikamente bekommen. So ermittelte eine Studie zur Demenzversorgung im ambulanten Sektor der <link http: www.dggpp.de>Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V., dass in Deutschland nur 45 Prozent der diagnostizierten Demenz-Patienten, die ambulant gepflegt werden, die richtige Medikation erhielten. Dass sei jedoch besonders wichtig, die bislang zugelassenen Alzheimer-Medikamente könnten den geistigen Verfall zwar nicht verhindern, aber immerhin hinauszögern. Laut der Studie vermuteten Mediziner, dass die den Ärzten zur Verfügung stehenden engen Budgets eine Rolle dabei spielen dürften. Ebenfalls maßgebend sei demnach der Umstand, dass Medikamente und Pflege aus verschiedenen Kassen bezahlt werden.

Frühe Diagnose notwendig

Derzeit gebe es noch kein Verfahren, um die frühen, völlig symptomlosen Alzheimer-Prozesse erkennbar zu machen. Das aber sei dringend notwendig, damit künftige Therapien rechtzeitig angewendet werden könnten und nicht erst dann, wenn bereits ein wesentlicher Teil der Zellen in den gefährdeten Hirnzentren abgestorben sei, mahnte der Verband. Pharma- und Diagnostikaunternehmen arbeiteten bereits an solchen Diagnose-Verfahren. In den USA sei seit kurzem eine solche Methode zugelassen. Auch in Europa sei die Zulassung bereits eingereicht.

Ausführliche Informationen zum Thema Alzheimer gibt der vfa <link http: www.vfa.de de arzneimittel-forschung woran-wir-forschen alzheimer.html>hier.