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Am KIT: Chemieethik und innovative Laborkurse in der Elektrochemie werden gefördert
Karlsruhe, 06. Februar 2025. Sind Kunststoffe angesichts der Mikroplastikbelastung noch vertretbar? Wie gelingt gute Rohstoffgewinnung? Chemische Produkte und Prozesse prägen unseren Alltag. Umso wichtiger ist es, dass angehende Chemikerinnen und Chemiker lernen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Für die kritische Auseinandersetzung mit ethischen Fragen entsteht derzeit am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein neues Lehrangebot zur „Chemieethik“. Das gemeinsame Projekt der Fakultät für Chemie und Biowissenschaften, der Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften und ARRTI, der Academy for Responsible Research, Teaching and Innovation am KIT, wird durch den Fonds der Chemischen Industrie (FCI) mit 20.000 Euro gefördert.
Weitere 23.300 Euro vom Chemie-Fonds, dem Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie, gehen an das Institut für Physikalische Chemie am KIT: Hier wird ein innovatives Versuchskonzept in der Elektrochemie aufgebaut. Damit wird es Studierenden aus allen Semestern ermöglicht, eigenständig Forschungsprojekte durchzuführen.
André Olveira-Lenz, Hauptgeschäftsführer beim Verband der Chemischen Industrie in Baden-Württemberg, übergab die Förderungen symbolisch an Dr. Elisabeth Eiche und Nico Brähler vom Institut für Angewandte Geowissenschaften sowie Dr. Katrin Bickel vom Institut für Physikalische Chemie.
„Innovationen sind der Erfolgsschlüssel für unseren Standort. Ohne sie haben wir keine Zukunft. Deshalb muss es in Hochschulen noch einfacher werden, auch in der Lehre modernes und gleichzeitig nachhaltiges Arbeiten zu verbinden“, erklärte André Olveira-Lenz bei der Übergabe. Von diesen Fortschritten profitiere schließlich auch der Chemie-Standort Baden-Württemberg, der gut ausgebildete Absolventen dringend braucht.
„Wir freuen uns sehr über die Förderung“, sagte Dr. Elisabeth Eiche. „Die ethischen Aspekte unseres Handelns müssen diskutiert werden und die Studierenden stellen diese Fragen! Es ist wichtig, dass wir ihnen die Werkzeuge zur Orientierung an die Hand geben können.“ Ziel des neuen Lehrangebots ist es, die ethischen Kompetenzen der Studierenden zu stärken, damit sie kritisch und informiert arbeiten, Fehlinformationen erkennen und an Fallbeispielen lernen, die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Verantwortung auszuloten. Das neu entwickelte Lehrangebot, mit Online- und Präsenzmodulen, soll im Laufe des Jahres 2026 für die Studierenden wählbar sein.
Zum Fonds der Chemischen Industrie
Als Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt der FCI seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds zahlreiche Stipendien und fördert die akademische Chemieforschung in Deutschland.
Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) fördert in diesem Jahr mit rund 375.000 Euro 18 zukunftsweisende Projekte an deutschen Hochschulen und Universitäten. Dabei liegt der Fokus auf den Themen „Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz in der (an)organischen Synthese und Katalyse“ sowie „Chemieethik“. Zusätzlich unterstützt der FCI auch eine themenoffene Förderlinie. Zu den geförderten Einrichtungen in Baden-Württemberg gehören die Universitäten in Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe sowie die Hochschulen Mannheim und Reutlingen.