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Responsible Care Preis der chemischen Industrie: der Landessieger aus Baden-Württemberg holt sich den 2. Platz im Bundeswettbewerb
Klimaneutral zu produzieren, ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie keine Worthülse. Die Siegerprojekte des Responsible Care Preises 2021 sind dafür herausragende Vorbilder, wie kreativ und innovativ die Unternehmen dieses Ziel erreichen wollen. Der Wettbewerb des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) hatte dieses Jahr das Motto „Unser Beitrag zum Klimaschutz“.
Für die „Roadmap zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen“ wurde der Landessieger des Responsible Care Wettbewerbs in Baden-Württemberg, die DSM Nutritional Products GmbH, Grenzach, mit dem zweiten Platz im Bundeswettbwerb des VCI belohnt. Das ehrgeizige Ziel des Unternehmens: Bis 2050 will man dort klimaneutral produzieren. Dazu hat DSM ein neues, nachhaltiges Gesamtkonzept aufgesetzt. Mit einer konsequenten Analyse und Planung definiert der Chemiekonzern Maßnahmen, um Treibhausgasemissionen in der Produktion zu reduzieren. Wichtige Ideengeber sind hierfür mehrtägige Workshops, sogenannte Deep Dives, in denen Experten aus allen Fachbereichen detailliert die Prozesse und Anlagen analysieren.
Die Aurubis AG, Hamburg, hat sich mit ihrem Projekt „Innovativer Modellversuch zur Dekarbonisierung des Kupferprozesses“ den ersten Platz gesichert. Erstmalig hat das Multimetall-Unternehmen – einer der weltweit größten Kupferrecycler – in einem Pilotprojekt klimaneutralen Wasserstoff als Reduktionsmittel in der Kupferproduktion genutzt, um so erhebliche Mengen an Kohlendioxid einzusparen. Gelingt es Aurubis, das bisher als Reduktionsmittel eingesetzte Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen, könnte allein für den Anodenofen des Hamburger Werkes ein Einsparpotenzial von 6.200 Tonnen Kohlendioxid jährlich erzielt werden.
Den dritten Platz belegt die Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim, mit dem Projekt „Nachhaltig von Anfahrt bis Feierabend“. Bei Boehringer Ingelheim wird Klimaschutz, wo immer möglich, in den Arbeitsalltag integriert. Auch die Beschäftigten werden mit ins Boot geholt, sei es durch die Bike-to-Share-Station für Mitarbeitende auf dem Betriebsgelände oder der umweltfreundlichen Klimatheke in der Kantine. Auf dem Werksgelände kommt grüner Strom durch ein Biomassekraftwerk, Solaranlagen und aus externen erneuerbaren Energiequellen zum Einsatz.
Den Mittelstandspreis gewinnt die Dr. Babor GmbH & Co. KG, Aachen, mit dem Projekt „Vollautomatisches Dashboard für den Corporate Carbon Footprint“. Damit kann das Unternehmen den Kohlendioxid-Fußabdruck in Echtzeit digitalisieren und sichtbar machen. Der Digitalisierungspreis geht an die BASF SE, Ludwigshafen, für das Projekt „Strategic CO2 Transparency Tool“. In einem standardisierten und automatisierten Verfahren berechnet das Unternehmen individuelle CO2-Fußabdrücke für alle 45.000 Produkte – und zwar jeweils vom eingekauften Rohstoff bis zum Einsatz von Energie in den Produktionsprozessen.
Der Responsible Care Wettbewerb des VCI beginnt auf Landesebene. In den Landesverbänden wurden in diesem Jahr 92 Projekte eingereicht. Die Landessieger nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil. Hier entschied die Jury aus insgesamt 18 Projekten über die Bundessieger. Weitere Informationen zu Responsible Care in der Chemieindustrie und der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ erhalten Sie unter www.vci.de.
Die Sieger des Wettbewerbs wurden im Rahmen einer digitalen Preisverleihung ausgezeichnet. Wer noch mehr über die Projekte erfahren möchte, findet die Veranstaltungsdokumentation ab dem 6. September 2021 hier.