Pharma
Forum Gesundheitsstandort: Gesundheitswirtschaft zur Leitindustrie ausbauen
Das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg lebt von Akteuren, die einen Veränderungsprozess mitgestalten wollen. Derzeit sind rund 480 Teilnehmer aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft beteiligt, auch der Landesverband des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) gehört dazu. Die Empfehlungen des Forums sollen das Land zur Leitregion für den digitalen, vernetzten und innovativen Gesundheitsstandort der Zukunft machen. "Durch den offenen Austausch zwischen Regierung, Forschung, Versorgung, Medizinprodukte- und Arzneimittelindustrie wird es gelingen, den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Die Vielfalt der Gesundheitsversorgung und die Innovationskraft der Gesundheitswirtschaft kommt den Menschen in Baden-Württemberg direkt zugute", resümiert Carola Maute-Stephan, Geschäftsführerin VCI Baden-Württemberg, über die zweieinhalb Jahre intensiver Arbeit, die bisher von den Akteuren geleistet wurde.
Die fachlichen Arbeitsgruppen des Forums haben Ministerpräsident Kretschmann im Februar ein Strategiepapier und ein Pandemiepapier mit Lösungsansätzen übergeben. Vor allem die voranschreitende Vernetzung und Digitalisierung sowie die Auswirkungen des demografischen Wandels, des verstärkten Fachkräftebedarfs, der technologischen Entwicklungen und des Welthandels und die daraus resultierenden Veränderungen für Gesellschaft und Wirtschaft, werden dort thematisiert. Sowohl die Landesregierung als auch die Branche ist zuversichtlich: im Ländle treffen Stärken auf Chancen - die Gesundheitswirtschaft umfasst eine Bruttowertschöpfung von 53,9 Milliarden Euro und hat damit einen Anteil an der Gesamtwirtschaft von rund 12 Prozent.
Nach dem Strategiepapier des Forums sollen vor allem der Forschungsstandort Baden-Württemberg gesichert und die Zusammenarbeit gestärkt werden, der verlässliche Schutz geistigen Eigentums sichergestellt, mehr Fördermittel des Bundes und der EU nach Baden-Württemberg geholt, die Digitalisierung vorangetrieben, eine Technologieführerschaft angestrebt sowie die Sicherung von Fachkräften durch das Stärken von entsprechenden Bildungs-, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten ermöglicht werden.
Vor allem eine Verbesserung der Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene gehört zu den Empfehlungen des Forums. Für Baden-Württemberg beinhaltet das die Möglichkeit von flexiblen und möglichst schnellen Behördenentscheidungen, die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren bei Gewährleistung von Qualitätssicherung und Patientenschutz. Arzneimittel, welche die Versorgungsqualität der Versicherten in Baden-Württemberg bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit erhöhen, sollten durch regionale Vereinbarungen gefördert werden.
Auf Bundesebene will das Forum die Weiterentwicklung der Ausschreibung der Rabattverträge von Arzneimitteln um qualitative Aspekte - wie etwa Umwelt- und Arbeitsschutzstandards - voranbringen. Änderungsanzeigen bei der Arzneimittelzulassung, z.B. wegen Lieferantenausfall, sollen vereinfacht und beschleunigt werden. Arzneimittel-Regularien sollten im Pandemiefall flexibel gehandhabt werden, unter Berücksichtigung der Patientensicherheit.
Projekt „Vielfalt der Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg“
Teil des Forums ist auch das Projekt „Vielfalt der Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg“, das sich die Erkundung von Innovationspotenzialen, die sich aus den Perspektiven der Integrativen Medizin ergeben, zur Aufgabe gemacht hat. Die Arbeitsgruppe hat als Zwischenbilanz im März 2021 ebenfalls ein Diskussionspapier vorgelegt.
Zur aktuellen Pressemitteilung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg: www.forum-gesundheitsstandort-bw.de
Die Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg übernimmt eine umfassende Koordinierungs-, Bündelungs- und Geschäftsstellenfunktion für das Forum Gesundheitsstandort.
Hier finden Sie die Strategiepapiere als Download.