Pharma
Chemie-Nobelpreis 2024: Pharmaunternehmen nutzen Proteinvorhersage und -design für neue Medikamente
Die Forscher David Baker, Demis Hassabis und John M. Jumper erhalten in diesem Jahr den Chemie-Nobelpreis für ihre Arbeiten zur Vorhersage und zum Design von Proteinen (Eiweiße). Pharmaunternehmen nutzen diese Techniken, um schneller Wirkstoffe für neue Medikamente zu entwickeln. So werden diese Nobelpreis-gewürdigten Pionierarbeiten der Preisträger vielen Menschen in Zukunft nutzen.
Eiweiße sind eine vielfältige Gruppe von Biomolekülen. Sie spielen eine zentrale Rolle bei allen Lebensvorgängen, ermöglichen beispielsweise den Stoffwechsel, die Muskelbewegung und die Nervenaktivität. Wichtig sind sie auch bei Krankheiten und bei ihrer Behandlung: Denn zum einen greifen die meisten Medikamente über sie in Krankheiten ein. Ihre Wirkstoffe blockieren oder unterstützen bestimmte Proteine im Körper in ihrer Aktivität. Zum anderen sind viele Arzneimittel-Wirkstoffe selbst Eiweiße: Das ist zum Beispiel bei Gerinnungsfaktoren oder Antikörpern der Fall.
Um wirksam zu sein, müssen Wirkstoffe in ihrer Form und weiteren Eigenschaften zu den Molekülen im Körper passen. So können sie ins Krankheitsgeschehen eingreifen. Lange Zeit konnten Forscher und Forscherinnen das nur durch zahlreiche "Versuch und Irrtum"-Experimente oder mit extrem aufwendigen physikalischen Methoden zur Strukturaufklärung erreichen. Dank der neuen Computermethoden zur Strukturvorhersage von Proteinen und zum Proteindesign können sie jetzt schneller zu aussichtsreichen Kandidaten für Wirkstoffe kommen. Damit lassen sich schneller neue Antikörper finden, die dann biotechnisch hergestellt werden.
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