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BPI: Zwangsmaßnahmen sind untragbar

23.07.2019

Der Preisstopp und die erhöhten Rabatte waren im Zuge der Finanzkrise 2009 eingeführt worden. Die drastische Verschlechterung der Gesamtwirtschaftslage trat aber nie ein, trotzdem wurden die Maßnahmen mehrmals verlängert, zuletzt bis zum Jahr 2022. Der Preisstopp sei inzwischen zum Gewohnheitsrecht mutiert und habe sich zu einer großen finanziellen Belastung für die Unternehmen entwickelt, erklärt  der  Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der pharmazeutischen Industrie (BPI), Dr. Kai Joachimsen.

Die Pharmaindustrie in Deutschland besteht zu über 90 Prozent aus standortgebundenen, mittelständischen Unternehmen, die ihre Umsätze primär in Deutschland erzielen und erheblich von den Zwangsmaßnahmen betroffen sind. Ausnahmen gibt es so gut wie nie: „Wenn man weiß, dass für einen Antrag auf Befreiung vom Moratorium der Bankrott des Gesamtunternehmens bevorstehen muss, ist es zynisch zu betonen, dass es kaum Anträge gibt“,  so Joachimsen. „Bevor ein Unternehmen in die Insolvenz geht, stellt es unrentable Produkte eben ein. Das passiert zunehmend, auch bei wichtigen Therapieoptionen. Die Therapievielfalt für Patienten schwindet. Das ist untragbar!“, erklärt der BPI-Hauptgeschäftsführer.