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BPI: Geplante Maßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Generika sind völlig unzureichend

21.02.2023

Die Politik arbeitet an Vorgaben, um die Versorgungssicherheit mit Generika in Deutschland zu stärken. Jedoch erscheinen die geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen den Herstellern als unzureichend. Denn nur bei Kinderarzneimitteln soll nun laut einem Gesetzesentwurf der Spardruck genommen werden. Das sei jedoch mit Blick auf die gesamte Versorgung völlig unzureichend, erklärt der Bund der pharmazeutischen Industrie in einer Pressemitteilung. Denn die Probleme bestehen nicht nur in einzelnen Bereichen, sondern betreffen die gesamte Grundversorgung. Die pharmazeutischen Unternehmen können durch diverse Sparzwänge, wie beispielsweise dem Preismoratorium und Rabattverträgen zwischen Krankenkassen und Herstellern, die gestiegenen Kosten nicht weitergeben und wirtschaftlich produzieren, so der BPI. 

Auch im Südwesten Deutschlands hat die Gesundheitspolitik der vergangenen Jahre die Pharmabranche verändert: "Wir haben in Baden-Württemberg heute noch genau einen der großen Generika-Hersteller. Vor zehn Jahren waren es noch mehr", erklärt Martin Haag, Vorsitzender des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg. "Wir haben zahlreiche forschende Arzneimittelhersteller im Land und sind immer noch ein starker Arzneimittel-Produktionsstandort: Wir produzieren in Deutschland für die Welt! Aber es ist schwieriger geworden. Das Umsteuern der Politik aufgrund öffentlichen Druckes bei den extremen Auswirkungen der Rabattverträge der Krankenkassen ist ein erster Schritt – oder zumindest dessen Ankündigung. Es geht nicht mehr „immer billiger“ ohne den Zwang, die Produktion zu verlagern. Es geht nicht mehr „nur einer liefert“ ohne das Risiko des Totalausfalls", so Haag.

Weitere Informationen unter www.bpi.de