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Arzneimittel-Engpässe: Mehr als 40 Prozent der Deutschen haben sie erlebt
Lieferengpässe in der Arzneimittelversorgung sind auch im Hochindustrieland Deutschland Realität: 41 Prozent der Deutschen haben bereits persönliche Erfahrungen mit Arzneimittel-Lieferengpässen gemacht. Das ergibt die repräsentative „Pharmastandort Deutschland“-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) von Mai 2024. Die Studie zeigt, dass eine starke heimische Pharmaindustrie als zentral für die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln angesehen wird. Eine absolute Mehrheit von 81 Prozent der Befragten fordert, dass Deutschland unabhängiger von globalen Lieferketten werden muss. Für die repräsentative Umfrage wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 18 Jahren im Zeitraum vom 3. Mai bis 6. Mai 2024 online befragt.
Laut der Umfrage sind 66 Prozent der Teilnehmenden auf ein anderes Produkt ausgewichen. Weniger als ein Viertel hat gänzlich auf das Medikament verzichtet. Bei 22 Prozent der von den Lieferengpässen betroffenen Personen trat eine geringfügige und bei 14 Prozent eine deutliche Verschlechterung des Zustandes ein. Die Befragten kritisieren auch die hohen Medikamentenkosten, die 72 Prozent als zu hoch einstufen sowie die übermäßige Bürokratie im Gesundheitssystem, die laut 77 Prozent der Teilnehmenden zur Kostensteigerung beiträgt.
Ebenso sind 82 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von pharmazeutischen Unternehmen sowie für die pharmazeutische Forschung und Produktion in Deutschland schaffen muss. Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, betont die Dringlichkeit der Lage: „Lieferengpässe bedeuten nicht nur eine Gefahr für die Gesundheitsversorgung, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland, für Fortschritt, Wohlstand und Arbeitsplätze“.
Weitere Informationen zur Umfrage: www.bpi.de.