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BPI: Abhängigkeiten beseitigen, Liefersicherheit stärken

14.03.2020

Die Arzneimittelproduktion ist ein komplexer Vorgang mit vielen einzelnen Schritten. Die Wirkstoffherstellung ist dabei nur der erste Schritt einer langen und oft globalisierten Fertigungskette. Mit einer Produktion in Deutschland lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer zuverlässigen und kontinuierlichen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln erhöhen - darauf weist der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) eindrücklich in seinem Hintergrundpapier „Arzneimittelproduktion im Lichte der Lieferengpässe“ hin. 

Auch Chemie.BW-Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer betont, dass sich durch die Krise zeige, dass die Verlagerung von Produktion nach Asien die Lieferketten anfälliger macht: "Für hiesige Unternehmen bedeutet ein fortdauernder Ausfall der chinesischen Zulieferanten, dass sie sich auf dem Weltmarkt teureren Ersatz beschaffen müssen, was die Produktionskosten erhöht". Überregulierungen und wirtschaftliche Eingriffe, die den Preisdruck gerade im generischen Segment stark erhöhen, würden Unternehmen weiter dazu zwingen, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern oder sich auf Importe zu verlassen.
 
Der BPI appelliert an die deutsche Gesundheitspolitik, zu hinterfragen, ob sie sich die Abhängigkeiten vom Ausland in der Versorgung leisten will. Denn damit Engpässe nicht zu Versorgungsproblemen führen, wäre eine Sicherung der europäischen Produktionsstätten und eine Rückverlagerung von Produktionsstufen nach Europa und Deutschland wünschenswert. Außerdem müssten laut BPI die zum Teil ruinösen Rabattverträge neu gestaltet werden, denn sie sind mitverantwortlich für Lieferengpässe von Arzneimitteln. Solange Generikapreise von rund sechs Cent für eine Tagesdosis möglich sind, würden Anbieter aus dem Markt aussteigen. Und weniger Anbieter könnten bei  Lieferengpässen die fehlenden Kapazitäten nicht ausgleichen. 
 
Das Hintergrundpapier „Arzneimittelproduktion im Lichte der Lieferengpässe“ finden Sie hier.